Neues Schwerpunktprogramm: "Das iranische Hochland: Resilienzen und Integration in vormodernen Gesellschaften"

Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) koordiniert ab 2019 unter anderem ein neues Schwerpunktprogramm, das vormoderne Gesellschaften des iranischen Hochlands in den Mittelpunkt stellt und ihre gesellschaftlichen und politischen Beziehungen in verschiedenen Zeitabschnitten untersucht. Das Programm ist auf zweimal drei Jahre angelegt.

Das iranische Hochland nimmt in verschiedenen Perioden der Kulturentwicklung eine bedeutende Rolle ein: Seine Gesellschaften stehen in engem Austausch mit den umliegenden Kulturräumen. Wiederholt intensivierten sich die Einflüsse aus Mesopotamien, Kaukasien oder Mittelasien, sei es durch Wirtschaftsverkehr, Zuwanderung oder politische Inklusion. Umgekehrt haben die Gesellschaften des iranischen Hochlandes diese Beziehungen in ihre eigenen Netzwerke integriert, sie umgeformt oder sich ihnen gegenüber widerständig verhalten. Das Hochland und seine Akteure konnten so politisch, ökonomisch und sozial prägend auf ihre Umfelder einwirken. Die Landschaften, ihre Ressourcen und spezifischen Lebensbedingungen trugen dazu bei. "Dennoch sind die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Prozesse für verschiedene Perioden kaum im Detail untersucht, standen sie doch meist im Schatten einer auswärtigen – beispielsweise mesopotamischen – Perspektive", so Prof. Dr. Thomas Stöllner, Inhaber des Lehrstuhls für Ur- und Frühgeschichte an der RUB.

Das von ihm koordinierte Schwerpunktprogramm "Das iranische Hochland: Resilienzen und Integration in vormodernen Gesellschaften" versteht das iranische Hochland als das zentrale iranische Plateau und versucht die verschiedenen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Prozesse dieses Raums nachzuzeichnen. Bis zu 20 Projekte sollen aus den Archäologischen Wissenschaften, der naturwissenschaftlichen Archäologie und Archäometrie, der Iranistik sowie der Ethnographie zusammenarbeiten.

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