Neue Stiftungsprofessur "Archäologie Ostmitteleuropas" für HU Berlin

Krupp-Stiftung fördert Internationalisierung der Hochschulen

Die Humboldt-Universität zu Berlin richtet mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung eine Professur für die Archäologie Ostmitteleuropas ein. Damit entsteht Deutschlands erster Lehrstuhl für die international ausgerichtete archäologische Erforschung der Zeit von etwa 500 v. Chr. bis 1500 n. Chr. in Ostmitteleuropa, also den heutigen Staaten Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn sowie dem Osten Deutschlands.

Aus dem Förderprogramm »Inter­nationalität der Forschung« der Krupp-Stiftung erhält die Humboldt-Universität eine Ergänzungsfinanzierung in Höhe von 1 Mio. €, die sie fünf Jahre lang für den Aufbau des neuen Lehrstuhls verwenden kann. Danach wird die Professur eigenständig von der Universität fortgeführt.

Der neue Stiftungslehrstuhl, für den in Kürze das Berufungs­verfahren beginnen wird, soll den vielfältigen und dennoch ge­meinsamen Geschichtsraum Ostmitteleuropas von der Früh­geschichte bis ins Mittelalter erforschen. Die kultur-, siedlungs- und wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklungen dieser zwei Jahrtausende wirken bis in die heutige Zeit und prägen das Selbstverständnis der ostmitteleuropäischen Nationen. Die Erforschung der Archäologie jener Zeit, so die Humboldt-Universität in ihrem Konzept für den neuen Lehrstuhl, "wirkt daher für die Völkerverständigung, indem sie die gemeinsamen frühgeschichtlichen Wurzeln Ostmitteleuropas nicht nur wissenschaftlich erforschen wird, sondern auch mit archäologischen Quellen und Objekten illustrieren kann". Die an­gestrebte internationale Vernetzung und grenzüberschreitende Zu­sammenarbeit mit Archäologen in den betroffenen Ländern werde zu einer ausgeglichenen Betrachtung historischer, kultureller und politischer Zusammenhänge beitragen.

Das Förderprogramm "Internationalität der Forschung" wurde im Jahr 2000 von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung eingerichtet. Es ist mit insgesamt 6 Mio. € ausgestattet und soll den Aufbau von insgesamt sechs Lehrstühlen aus den Geistes- oder Naturwissenschaften unterstützen. Die Fördermittel sollen dazu dienen, einen Lehrstuhl bei Neuberu­fung verstärkt international auszurichten.

Fördermittel aus diesem Programm wurden erstmals im Jahr 2002 der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn für die Einrichtung der "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Genetische Medizin" zuerkannt. Im Jahr 2004 wurde die "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Experimental­physik" an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg eingerichtet. Zwei Jahre später folgte die "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Alte Geschichte" an der Universität zu Köln.

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