Neue Methoden für die Mythosforschung

DFG verlängert Förderung der Forschungsgruppe zu antiken Mythen an der Universität Göttingen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung einer Forschungsgruppe zu antiken Mythen an der Universität Göttingen verlängert. Räumlich deckt die Forschungsgruppe (FOR) »Stratifikationsanalysen mythischer Stoffe und Texte in der Antike (STRATA)« den Bereich vom Irak und Syrien – dem antiken Mesopotamien – über Israel und Griechenland bis Rom ab. Die beantragte Fördersumme liegt bei insgesamt rund 1,5 Millionen Euro für die abschließenden drei Jahre.

Darstellung von Herakles mit der kerynitischen Hirschkuh

In der ersten Förderperiode haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine einheitliche Theorie und Methodik zur Erforschung antiker Mythen entwickelt. In der zweiten Förderphase wollen sie diese stoffanalytische Mythosforschung um Vergleiche mythischer Erzählstoffe nicht nur in Texten, sondern auch in Handlungen ausweiten.

»Wir haben eine kulturspezifisch und kulturvergleichend anwendbare Methodik erarbeitet, mit der sich erstmals Mythen aus den verschiedensten Kulturräumen vergleichen lassen, von den frühesten Zeugnissen Mesopotamiens über die griechisch-römische Antike bis in die pagane und christliche Spätantike«, so FOR-Sprecherin Prof. Dr. Annette Zgoll vom Seminar für Altorientalistik der Universität Göttingen. »Dies hat zu neuen Untersuchungsmethoden und damit zu konkreten Rekonstruktionen von mythischen Erzählstoffen und ihren Schichten geführt. Damit sind manche Mythen überhaupt erst verstehbar geworden.«

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FOR STRATA erhoffen sich Impulse für die Mythosforschung insgesamt sowie eine Stärkung der transdisziplinären altertumswissenschaftlichen Forschung. Die Projekte aus Altorientalistik, Klassischer Philologie und Digital Humanities sind an der Philosophischen Fakultät und der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Göttingen angesiedelt. International renommierte Forscherinnen und Forscher aus Israel, Großbritannien und Deutschland tragen als Assoziierte zur gemeinsamen Arbeit bei, außerdem eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe der Freien Universität Berlin.

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