Neue Ausgrabungen am Kapellenberg bei Hofheim am Taunus
Im Zuge von Forst- und Wegearbeiten ist dort an einer gut erhaltenen Stelle der Erdwall angeschnitten worden. Diese Schadstelle wird nun wissenschaftlich weiter ergraben und soll nach Abschluss der Untersuchungen nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten konserviert und stabilisiert werden, um einen weiteren Verfall zu verhindern.
Ausgerichtet wird die Grabung wieder in einer Kooperation zwischen dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz (Prof. Dr. Detlef Gronenborn) und der hessenARCHÄOLOGIE (Dr. Udo Recker) in Wiesbaden. Dankenswerte Unterstützung finden die Forschungen auch in diesem Jahr durch die Stadt Hofheim. Vor Ort sind Studentinnen und Studenten der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz in einem Praktikum beschäftigt, die örtliche Grabungsleitung hat Herr Werner Feth M.A.
Im Fokus der diesjährigen Untersuchungen stehen Aufbau und Zeitstellung des westlichen Walles. Da der Nordwall und der westliche Wall verbunden sind, besteht die Möglichkeit, dass letzterer ebenso wie der Nordwall in der Jungsteinzeit errichtet wurde, genauer in der sogenannten Michelsberger Kultur um 4.000 v. Chr. Durch moderne Prospektionsmethoden ist mittlerweile deutlich geworden, dass die Wallsysteme auf dem Kapellenberg in mehreren Phasen aufgeschüttet wurden. Dieses komplizierte System und seine zeitliche Staffelung zu verstehen, wird das Ziel der diesjährigen und zukünftigen Grabungen sein.
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