Mumienausstellung aus Mannheim ab 2010 in den USA
Erstmals zeigten die rem 2007/2008 die Ausstellung unter dem Titel „MUMIEN - Der Traum vom ewigen Leben" in Mannheim. Neueste Forschungserkenntnisse zum Thema Mumien und Mumifizierung lockten damals fast 200.000 Besucher an.
„Noch nie zuvor gab es eine so hochwertige Sammlung von Mumien und Exponaten zum Thema Mumifizierung", so Marcus W. Corwin, Präsident von American Exhibitions. Sein erklärtes Ziel ist die Präsentation außergewöhnlicher Ausstellungen und so erwartet Corwin einen rekordverdächtigen Zulauf auf die Ausstellungsorte. Zufrieden stellt Dr. Wilfried Rosendahl, Leiter des rem- Mumienforschungsprojekts fest, dass der amerikanische Kooperationspartner alle ethischen Richtlinien über den Umgang mit und die Präsentation der Mumien bedingungslos anerkannt hat. „So brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, dass es beispielsweise unangemessene Merchandising-Produkte wie Moorleichen- Schokolade oder Ähnliches geben wird", so Rosendahl. Seite 2 von 2 In den USA läuft die Ausstellung unter dem Titel „Mummies of the World: The Dream of Eternal Life". Sie umfasst die bereits in Mannheim gezeigten Mumien aus dem Alten Ägypten, Südamerika, Asien, Ozeanien und Europa. Darüberhinaus erhielt das Kuratorenteam im Rahmen des rem-Mumienforschungsprojekts weitere Leihgaben. So werden zusätzlich zu den Mannheimer Exponaten beispielsweise ägyptische Mumien aus dem Ägyptologischen Institut der Universität Heidelberg gezeigt und zwei der berühmten Mumien aus dem Kapuzinerkloster in Palermo. Außerdem wird das Ausstellungsthema „Mumifizierung in der Geschichte der Anatomie" ergänzt. Nach aktueller Planung gibt es voraussichtlich sechs bis sieben Ausstellungsstationen. Museen und Science Center in Los Angeles, Philadelphia, Chicago, Denver, Housten, Boston und St. Louis haben bereits ihr Interesse bekundet.
Eine wichtige Basis für die Ausstellung bildet das rem- Mumienforschungsprojekt. Seit 2004 arbeiten Wissenschaftler der Reiss-Engelhorn-Museen mit renommierten Kooperationspartnern aus dem In- und Ausland interdisziplinär zusammen. Dank modernster Forschungsmethoden entlocken die Wissenschaftler den Mumien ihre Geheimnisse und lösen die Rätsel um Geschlecht, Alter, Größe, Herkunft und Lebensumstände der Verstorbenen. Mit Hilfe von Computer-Tomographie, Rapid-Prototyping und weiteren Analyseverfahren ist es möglich, Untersuchungen objektschonend durchzuführen. So können wertvolle Forschungsergebnisse gewonnen werden, ohne ethische ICOM-Richtlinien, die den richtigen Umgang und die Aufbewahrung der Mumien regeln, zu verletzen. Die Vernetzung mit weiteren wichtigen Mumienforschungszentren wie dem Swiss Mummy Project (PD Dr. Dr. Frank Rühli), der Europäischen Akademie Bozen, Institut for the Iceman and Mummies (PD Dr. Albert Zink) sowie mit anerkannten Spezialisten wie Prof. Dr. Heather Gill-Robinson (USA) ermöglicht eine interdisziplinäre Vorgehensweise, die das rem-Mumienforschungsprojekt zu einem der derzeit größten und interessantesten Forschungsprojekte über das Thema weltweit macht. Mannheim zählt heute zu den international anerkannten Mumienforschungsstandorten.
RSS-Feeds @ Archäologie Online
- Nachrichten
- Videos
- Podcasts