Mit Sieb und Schaufel in die Römerzeit
Über fünf Wochen (vom 28.5. bis 25.6.) waren über 1.000 Schüler aus 47 Klassen von der ersten bis zur elften Klassenstufe bei dem Kooperationsprojekt der Schulen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) dabei. Sie beteiligten sich mit der groß angelegten Siebaktion an der Sicherung zahlreicher römischer Funde wie Amphoren- und Keramikscherben, Resten von Holzkohle, Schuh- und Baunägeln. Die Aktion hängt mit der Rekonstruktion der Umwehrungsgräben zusammen, die nun, nach Fertigstellung des Westtores und der angrenzenden Holz-Erde-Mauer, in Angriff genommen werden. Dr. Bettina Tremmel, wissenschaftliche Referentin der LWL-Archäologie für Westfalen: "Der Verlauf der Spitzgräben in römischer Zeit ist archäologisch schon erfasst. Nun haben wir beim Durchsieben des Aushubs tatkräftige Unterstützung durch die zahlreichen fleißigen Helfer und konnten schon viele Funde sicherstellen."
Initiiert und geleitet wurde das Projekt von Renate Wiechers vom LWL-Römermuseum. "Das Kooperationsprojekt war ein voller Erfolg. Die Schüler und Schülerinnen sind bei den abschließenden archäologischen Arbeiten für den Römerpark Aliso dabei und sehen zugleich das Westtor des römischen Hauptlagers von Haltern wieder entstehen. Ich glaube, authentischer kann man Geschichte nicht vermitteln. Beide Seiten profitieren von dem Ergebnis: die Schüler von ihrer Reise in die Römerzeit, wir von den zusätzlichen Erkenntnissen, die uns die Funde aus der Siebaktion ermöglichen", resümiert sie das Projekt.
Möglich wurde das Projekt durch den Einsatz von Georg Singer, der zur Zeit als Archäologiestudent ein Praktikum im LWL-Römermuseum absolviert und Carina Busse von der Jugendbauhütte Soest, die gemeinsam mit freien Mitarbeiterinnen aus der Museumspädagogik die Betreuung der Schulklassen übernommen haben.
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