Mit dem Multicopter auf archäologischer Spurensuche

Der Einsatz von unbemannten Luftfahrzeugen, sogenannten Multicoptern, in Archäologie und Denkmalpflege ist Thema einer internationalen Tagung des Exzellenzclusters Topoi und des EU-Projekts "ArcheoLandscapes Europe", die derzeit an der Freien Universität Berlin stattfindet.

UAV
»Unmanned Aerial Vehicle« (UAV), hier ein Hexacopter, im Einsatz. Foto: AlejandroLinaresGarcia, Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de (Kurzfassung). Originaldatei: LincolnParkPolanco05.

Teil des Expertentreffens ist eine öffentliche Flugvorführung im Thielpark in Berlin-Dahlem am Samstag, den 24. Mai von 10 bis 12 Uhr, bei der die verschiedenen Luftfahrzeuge im Einsatz zu erleben sind. Von 13 bis 15 Uhr können sich Interessierte außerdem über die Auswertung der aufgenommenen Landschaftsdaten in dreidimensionalen Modellen informieren. Der Eintritt zur Flugshow ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich mit den Einsatzmöglichkeiten dieser neuen Technik, die bei der Dokumentation von Kulturlandschaften und Kulturgütern einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Die Veranstaltung des altertumswissenschaftlichen Exzellenzclusters Topoi der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin findet in Kooperation mit dem EU-finanzierten Projekt "ArcheoLandscapes Europe" statt. Ziel der Tagung ist es, die Voraussetzung für den regelmäßigen Einsatz dieser neuen Technologien in Europa zu fördern und eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch zu etablieren.

Unbemannte Luftfahrzeuge, sogenannte UVAs (Unmanned Aerial Vehicle), können selbst- oder ferngesteuert Höhenbereiche von mehreren hundert Metern erreichen. Diese – in militärischen Kontexten Drohnen genannten – Multicopter werden zunehmend im zivilen Bereich eingesetzt: im Katastrophenschutz, im Rettungsdienst oder bei Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen in Sotschi. Mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, können sie zudem bei der Vermessung von Landschaften helfen und spielen so in der Archäologie eine zunehmend wichtige Rolle. Sie werden zur Erkundung größerer Gebiete eingesetzt, aber auch zur Dokumentation von Ausgrabungsstätten. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Gestaltung von Landschaften durch den Menschen über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende hinweg rekonstruieren. Dafür werden die Multicopter mit unterschiedlichen Messinstrumenten – etwa mit Wärmebildkameras, Video- und Fotokameras – ausgestattet, die erhobenen Daten hinterher ausgewertet und zum Beispiel in dreidimensionalen Modellen visualisiert.

Die Teilnehmer der Tagung beschäftigen sich ihn ihren Vorträgen mit den verschiedenen Einsatzgebieten und Nutzungsmöglichkeiten; Projekte aus unterschiedlichen europäischen Ländern – von Dänemark bis Zypern – werden vorgestellt. Der Einsatz naturwissenschaftlicher Methoden in der Archäologie und den Altertumswissenschaften ist Teil des interdisziplinären Forschungsprogramms von Topoi.

Die Veranstaltung ist der zweite Teil einer länderübergreifenden Konferenz, die vom "Spatial Data Forum" des Exzellenzclusters Topoi in Kooperation mit dem Projekt "ArcheoLandscapes Europe" organisiert wird, einem EU-finanzierten Projekt zum Thema Fernerkundung in der Archäologie. Das „Spatial Data Forum" dient der Vernetzung von Projekten des Clusters, die sich mit der Erhebung von Daten zu Kulturlandschaften und -räumen etwa durch Geowissenschaften befassen.

Zeit und Ort

Tagung: Freitag, 23. Mai 2014, 11.00 bis 19.00 Uhr, Samstag, 24. Mai 2014, 9.00 bis 16.30 Uhr, Freie Universität Berlin, Topoi-Haus Dahlem, Hittorfstraße 18, 14195 Berlin, U-Bhf. Thielplatz (U3), Bus 110, M11, X11

Flugvorführung: Samstag, 24. Mai 2014, 10.00 bis 12.00 Uhr. Die Datenauswertung findet von 13.00 bis 15.00 Uhr im Topoi-Haus Dahlem statt.

 

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