LEIZA bekommt neue Röntgenanlage

Das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz hat den Bewilligungsbescheid für die Anschaffung einer neuen 2D-Röntgenanlage erhalten. Die finanzielle Unterstützung in Höhe von knapp 250.000 Euro wird vom Land Rheinland-Pfalz bereitgestellt, um eine dringend notwendige Ersatzbeschaffung zu ermöglichen. Damit können archäologische Objekte wieder zielgerichtet mit modernsten Methoden erforscht werden.

Ministerialdirektorin Heil im LEIZA
Im Rahmen des Antrittsbesuchs von Katharina Heil erhielt die Ministerialdirektorin Einblicke in die Infrastrukturen des LEIZA. Foto: René Müller, LEIZA

"Wir bedanken uns herzlich beim Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz für die Förderung von knapp 250.000 Euro, die das LEIZA um einen Eigenanteil in Höhe von rund 24.000 Euro ergänzt. Sie ermöglicht es uns nicht nur, Standards unserer Forschungsinfrastruktur am LEIZA zu sichern und weiterzuentwickeln, sondern auch, die Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern zu intensivieren", betont Dr. Torsten Fischer, Administrativer Direktor des LEIZA.

Die neue 2D-Röntgenanlage ersetzt ein älteres Gerät aus dem Jahr 1988, das im damaligen Römisch-Germanischen Zentralmuseum, heute LEIZA, erworben wurde und mittlerweile nicht mehr eingesetzt werden kann. "Die Anschaffung der neuen Röntgenanlage ist für das LEIZA von zentraler Bedeutung, um entstandene Lücken im Forschungsprozess zu schließen", sagt Dr. Ivan Calandra, Leiter der 2021 eingerichteten "IMPALA – Imaging Platform at LEIZA". "Sie wird als Ergänzung zum vorhandenen 3D-Computertomographen, kurz CT, eingesetzt und ermöglicht die Untersuchung einer Vielzahl unterschiedlich beschaffener archäologischer Objekte."

Zum Einsatz kommt die neue Anlage vor allem bei Objekten, die sich nicht für eine Untersuchung im CT aufrichten lassen oder so groß oder schwer sind, dass sie die Traglast des CT-Probenhalters überschreiten. Dazu zählen zum Beispiel sogenannte Blockbergungen, bei denen die archäologischen Funde zusammen mit dem umgebenden Erdreich geborgen wurden. Sie eignet sich aber auch für sehr empfindliche Stücke wie fragile Objekte aus Metall, die durch eine Halterung für das CT möglicherweise beschädigt würden. Da die Aufnahmen mittels CT aufwendiger und langwieriger sind, lässt sich mit Röntgenaufnahmen auch gut eine Vorauswahl der intensiver zu untersuchenden Objekte treffen. So wird es die technische Ausstattung der neuen Anlage den Forschenden ermöglichen, die Analyse passgenau auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Objekte abzustimmen und besonders aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Zudem spielt die Anlage auch eine große Rolle für die Restaurierung und Konservierung am LEIZA – die bisherige Anlage war auch essenziell für die Planung und Vorbereitung der Restaurierung archäologischer Objekte.

Durch die Integration in die bestehende Infrastruktur wird die neue Röntgenanlage nicht nur den Anforderungen der Forschungsprojekte am LEIZA gerecht, sondern soll auch externen wissenschaftlichen Kooperationen und Aufträgen dienen.

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