Kölner Archivmaterial in der Trocknungsanlage
Die Restaurierungswerkstatt des LWL-Archivamtes in Münster ist wie bei früheren vergleichbaren Katastrophen darauf spezialisiert, bei der konservatorischen Behandlung geschädigter Archivalien zu helfen. Die Fachleute tragen dabei unter "Reinraum-Bedingungen" Verschmutzungen ab und trocknen feuchte Handschriften oder Akten mit einem Spezialverfahren.
"Es ist zu befürchten, dass ein großer Teil der Akten und Urkunden unter den Schuttbergen Feuchtigkeitsschäden davongetragen haben. Mit der sogenannten Gefriertrocknung können teilweise durchnässte Archivalien vor weiteren Schäden bewahrt werden", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale. Dazu müssen die nassen Akten zunächst eingefroren werden, zum Beispiel in Kühlhäusern.
In der Gefriertrocknungsanlage des LWL, die Ähnlichkeit mit einem normalen Gefrierschrank hat, werden die Akten dann einem Vakuum ausgesetzt. Das Eis wird dadurch sofort gasförmig und kann abgesaugt werden. "So vermeiden wir, dass die wertvollen Dokumente verkleben und schimmeln", erläutert Dr. Marcus Stumpf, Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen. In Münster stehen drei Trockenschränke mit einer Kapazität von jeweils einem Kubikmeter und ein weiterer kleinerer zur Verfügung. Die Trocknung allein dauert je nach Umfang und Nässe der Dokumente bis zu einer Woche.
Da die Kapazitäten der Gefriertrocknungsanlage begrenzt sind, können nicht alle Akten und Dokumente sofort getrocknet werden. Der Großteil der Unterlagen wird aus diesem Grund in einem Kühlhaus im Münsterland zwischengelagert. Schon in ähnlichen Fällen wie bei den Hochwasser-Katastrophen in Ostdeutschland oder Polen vor einigen Jahren hatten die Archivexperten helfen können.
RSS-Feeds @ Archäologie Online
- Nachrichten
- Videos
- Podcasts