Johannes Krause erhält den Internationalen "Fabio Frassetto"-Preis für Paleoanthropologie
Professor Krause widmet sich in seiner Arbeit solchen Themen wie der Untersuchung von Krankheitserregern aus historischen und prähistorischen Epidemien, der genetischen Geschichte des Menschen und der menschlichen Evolution. Er hat zur Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms sowie des gemeinsamen genetischen Erbes von Neandertalern und modernen Menschen beigetragen. Im Jahr 2010 war er Doktorand am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und entdeckte den ersten genetischen Beweis für die Denisova-Menschen, eine ausgestorbene Menschenform, anhand eines kleinen Knochensplitters aus Sibirien.
Zu seinen jüngeren Arbeiten zählen neue Erkenntnisse zum genetischen Erbe alter mediterraner Kulturen, die Entdeckung des Ursprungs des Pestbakteriums, das schon in prähistorischer Zeit in Europa immer wieder Epidemien verursachte, und die Aufklärung der komplexen Geschichte prähistorischer Völkerwanderungen in Europa. Zusammen mit dem Journalisten Thomas Trappe verfasste Johannes Krause den Spiegel-Bestseller "Die Reise unserer Gene: Eine Geschichte über uns und unsere Vorfahren".
"Es ist eine große Ehre für mich, den Fabio-Frassetto-Preis zu erhalten, der ja nach einem der Begründer der biologischen Anthropologie benannt ist. Neuartige bioarchäologische Methoden, wie zum Beispiel die Archäogenetik, haben im letzten Jahrzehnt ungeahnte Einblicke in die menschliche Geschichte und Evolution auf allen Kontinenten ermöglicht. Ich bin sehr froh, meinen Beitrag zu dieser wissenschaftlichen Revolution leisten zu können", sagt Krause.
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