Innovatives Modell für digitales Publizieren in der Archäologie

Mit der aktuellen Ausgabe des Archäologischen Anzeigers macht das Deutsche Archäologische Institut (DAI) einen weiteren Schritt in die digitale Zukunft und setzt neue Akzente für eine zeitgemäße Publikationsform archäologischer und altertumswissenschaftlicher Journale.

Der traditionsreiche Archäologische Anzeiger ab sofort im DAI-Journal-Viewer
Der traditionsreiche Archäologische Anzeiger ab sofort im DAI-Journal-Viewer (Abb.: DAI)

Die Zeitschrift "Archäologischer Anzeiger" erscheint ab sofort zeitgleich als gedruckte Fassung und digital im Open Access über den Browser. Mit der Neugestaltung der Zeitschrift setzt das DAI konzeptionell und technisch neue Maßstäbe. Einzigartig in der Altertumswissenschaft ist, dass der DAI-Journal-Viewer die Möglichkeit eröffnet, die Artikel in leicht erfassbarer Form mit digitalen Supplementen oder Forschungsdaten zu verknüpfen.

Diese digitalen Kataloge, die integraler Bestandteil der Artikel sind und ebenso dem Peer-Review-Verfahren unterliegen, werden über den Reiter »Supplements« angezeigt. Sie werden in strukturierter Form in den inhaltlich dafür vorgesehenen Systemen der iDAI.world, der digitalen Forschungsumgebung des DAI, publiziert und dann zielgenau an der dafür vorgesehenen Stelle in der Viewer-Ausgabe des Beitrags angezeigt. Darüber hinaus können dem Beitrag mittels Verlinkungen illustrierende und ergänzende Informationen wie Vergleichsstücke, Geodaten oder Ähnliches beigefügt werden, die über den Reiter »Extra Features« angezeigt werden. Die Beiträge werden dadurch gleichzeitig besser erschließ- und auffindbar. Neu und bereits von vielen Autorinnen und Autoren gewünscht ist, dass durch die Nutzung von etablierten Identifikatoren wie ORCID- oder GND-IDs die Autorschaft präzise zuschreibbar wird und in Kombination mit den anderen Identifikatoren, wie den DOIs, zudem auch die wissenschaftliche Verbreitung der Artikel aufzeigbar gemacht werden kann.

Die abonnierbare Buchausgabe in hochwertiger Druckqualität bleibt weiterhin bestehen, und auch künftig werden parallel zusätzliche PDFs frei zur Verfügung gestellt. Für die Leserinnen und Leser wird es dabei völlig unerheblich sein, mit welchem Medium sie arbeiten. Alle drei Ausgabeformen ‒ Viewer-Artikel, Buchausgabe oder PDF ‒ sind mit sämtlichen relevanten Angaben für die wissenschaftliche Zitation inklusiver persistenter Identifikatoren wie URNs und DOIs ausgestattet. Die Beiträge verfügen zudem über eine Absatznummerierung, die es erlaubt, auch die Viewerausgabe wissenschaftlich korrekt zu zitieren.

Der Archäologische Anzeiger wurde erstmals 1889 als Beiblatt zum Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts veröffentlicht; 1976 als eigenständige Zeitschrift eingerichtet, erscheint er seit 2002 in zwei Teilbänden pro Jahr. Von Anfang an war er ein Ort für Aufsätze, Berichte und kleinere Mitteilungen einer breiten, internationalen Fachcommunity und wird dies auch bleiben. Der geographisch-chronologische Schwerpunkt liegt auf der Archäologie des Mittelmeerraumes und Vorderasiens von der Prähistorie bis zur Spätantike. Dem Profil der Zeitschrift und der Forschungspraxis des Instituts entsprechend sind auch Beiträge im Archäologischen Anzeiger willkommen, die großräumige Verbindungen und Vernetzungen der antiken Welt in den nordeuropäischen, eurasischen und afrikanischen Raum thematisieren. Die Qualität des Archäologischen Anzeigers wird durch ein doppelt anonymes Peer-Review-Verfahren sowie eine intensive Text- und Bildredaktion gesichert. Auch in der digitalen Welt soll dies weiterhin der Fall sein.

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