Himmelsscheibe von Nebra fliegt ins All
Doch nicht nur das: Im Gepäck des Astronauten befindet sich auch eine verkleinerte Kopie der Himmelsscheibe von 20 Zentimeter Durchmesser. Sie besteht aus handkoloriertem Epoxidharz mit Glasfaserverstärkung und vermittelt einen originalgetreuen Eindruck vom Anblick des frühbronzezeitlichen Ausnahmefundes, der vor mehr als 3.600 Jahren gefertigt wurde. Die Auflagen, die Sichel- und Vollmond, Sterne, Horizontbögen und Sonnenbarke darstellen, bestehen aus Echtgold.
Für das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale), die Heimstatt der Himmelsscheibe, stellt die Weltraumreise seines weltbekannten Exponates ein besonderes Zeichen der Wertschätzung dar: »Dass Herr Maurer die Himmelsscheibe von Nebra in sein Missionslogo einfließen ließ und sie ihn nun auch in Form einer Nachbildung auf die ISS begleiten wird, ist für uns eine große Freude und Ehre zugleich«, so Harald Meller, Landesarchäologe und Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte. »Diese Tatsache unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der Himmelsscheibe nicht nur für Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland, sondern auch für die Menschheit als Ganzes, spiegelt sie doch die uns seit Jahrtausenden umtreibenden Fragen und Sehnsüchte an den Kosmos wider.«
Auch Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und Präsident des Bundesrates, freut sich über diese Nachricht: »Die Himmelsscheibe als älteste Darstellung des Kosmos lenkt auf der ISS auch international den Blick auf das reiche kulturelle Erbe Sachsen-Anhalts. Unser Bundesland mit seiner einmaligen Kultur und Geschichte ist damit im All präsent. Zusammen mit dem Team des Landesmuseums wünsche ich Herrn Maurer für seine Mission alles Gute und viel Erfolg.«
Die Himmelsscheibe von Nebra gilt mit einem Alter von mehr als 3.600 Jahren als weltweit älteste Darstellung konkreter Himmelsphänomene. 2013 wurde sie deshalb in das »Memory of the World«-Register der UNESCO aufgenommen.
Ursprünglich sollte der Start bereits am Sonntag, den 31.10. erfolgen, musste jedoch wegen schlechter Wetterverhältnisse und der Erkrankung eines Crew-Mitglieds zwei Mal verschoben werden.
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