High-Tech für die Archäologie
In der Archäometrie arbeiten Geowissenschaftler, Chemiker, Biologen und Physiker mit den archäologischen Disziplinen Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Restaurierung eng zusammen. In die Methoden der Archäometrie werden vom 6. bis 10. Oktober 2008 an der Goethe-Universität zwanzig Studierende, DoktorandInnen und Post-DoktorandInnen aus der Archäologie und verschiedenen Naturwissenschaften im Rahmen eines Kompaktkurses eingeführt. Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland.
"Die Archäomaterialien unterscheiden sich von modernen technischen Materialien in vielerlei Punkten", erklärt Privatdozentin Sabine Klein vom Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität: "In der Regel sind die Rohstoffe, nach denen wir suchen, zunächst unbekannt, die Produktionsstätte ist oft unauffindbar oder unvollständig. Auch Relikte des Produktionsprozesses wie Werkzeuge sind rar, so dass der Herstellungsprozess schwer zu rekonstruieren ist". Hier ist die Kenntnis archäometallurgischer Prozesse der Gold- und Silber-, Kupfer- und Eisengewinnung von Nöten. Der vom Springer Verlag gesponserte Kurs vermittelt außerdem die besonderen Eigenschaften von Keramik sowie die Möglichkeiten und Grenzen materialanalytischer Methoden. Beispielhaft werden Untersuchungen an den Analysengeräten des Instituts für Geowissenschaften demonstriert.
Sabine Klein ist Sprecherin des Arbeitskreises "Archäometrie und Denkmalpflege" der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft und außerdem Gründungs- und kooptiertes Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Naturwissenschaftliche Archäologie-Archäometrie (GNAA). Sie leitet den Kurs gemeinsam mit Prof. Hans-Gert Bachmann, Honorarprofessor an der Goethe-Universität und dem Institute of Archaeology, University College in London; Prof. Andreas Hauptmann, Ruhr-Universität Bochum und Deutsches Bergbau-Museum sowie Dr. Andreas Kronz, Leiter des Elektronen-Mikrosonde-Labors des Geochemischen Instituts in Göttingen. Der Kompaktkurs soll in Zukunft einmal jährlich angeboten werden. Für das Jahr 2009 hat die Deutsche Mineralogische Gesellschaft bereits ihre Unterstützung zugesagt.
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