Grundlage zur Erforschung antiker Mythen
"Die Forschung zu antiken Mythen ist geprägt von einer Vielzahl von Ansätzen", erläutert die Sprecherin der Forschergruppe, Prof. Dr. Annette Zgoll, Direktorin des Seminars für Altorientalistik der Universität Göttingen. "Diese Pluralität spiegelt sich in der Heterogenität der Forschungsergebnisse und deren Bewertungen wider. Um antike Mythen systematisch und komparatistisch aufarbeiten zu können, benötigen wir eine repräsentative Materialbasis, eine umfassende Rahmentheorie sowie eine kulturspezifisch und kulturvergleichend anwendbare Methodik."
Die Wissenschaftler wollen ihren Ansatz exemplarisch auf antike Mythen mit Sphärenwechseln anwenden, also auf Mythen, die vom Gang in vertikal oder horizontal entfernte Sphären wie beispielsweise Himmel, Unterwelt oder horizontale Randzonen wie die "Insel der Seligen" handeln. "Vorarbeiten haben gezeigt, dass solche Stoffe bislang in vielen Punkten unverständlich bleiben, so dass gerade hier ein neuer methodischer Ansatz nötig ist", so Prof. Zgoll. Technisch unterstützt wird die Arbeit der Wissenschaftler durch eine Forschungsdatenbank, die in Kooperation mit Informatikern aufgebaut werden soll. Ziel der Forschergruppe am Ende einer möglichen zweiten Förderphase ist die Etablierung einer neuen Forschungsrichtung für antike Mythen, der so genannten mythembasierten Stratifikationsanalyse.
Die Forschergruppe ist an der Philosophischen und der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen angesiedelt. Die beantragte Fördersumme liegt bei insgesamt rund 1,9 Millionen Euro für zunächst drei Jahre.
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