Goldschatz unter Fußboden gefunden
"Zu Zeiten als es noch keine Sparkassen gab, verwahrte man die Ersparnisse in den eigenen vier Wänden und versteckte sie so, dass Räuber sie nicht finden sollten. Wenn Sparer aus verschiedenen Gründen die Vermögenswerte nicht ausgaben, dann blieben sie in ihrem Versteck und überdauerten so die Jahrhunderte", erklärt der Münzexperte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
So war es auch in der Mindener Altstadt: Hier hat ein Mindener Bürger ein denkmalgeschütztes mit-telalterliches Haus in der Brüderstrasse gekauft. Bei Renovierungsarbeiten fand er im Fußboden 37 Goldstücke. Dabei handelte es sich offensichtlich um sorgfältig aus dem Umlauf heraus ausgesuchte Münzen. "Es konnten sich nicht viele leisten Gold zu sparen. Der mittelalterliche Mindener muss durchaus wohlhabend gewesen sein", betont Ilisch.
Die meisten Goldstücke, alle im Gewicht von rund 3 ¼ Gramm, stammen noch aus dem 15. Jahrhundert. Die jüngste jedoch trägt die Jahreszahl 1506. Da zwischen den ältesten und der nächst jüngsten Münzen eine zeitliche Lücke besteht, lässt sich nicht ganz exakt festlegen, zu welchem Zeitpunkt das Gold eingegraben wurde. Die meisten Münzen, insgesamt zwölf, stammen aus Frankfurt am Main. Die Stadt war auch damals schon mit der Frankfurter Messe ein Zentrum des Geldhandels und verfügte dementsprechend über Goldvorräte. Aus Westfalen stammt keines der Goldstücke, aus Niedersachsen nur eines aus Lüneburg.
Der Fund konnte mit der Hilfe von Sponsoren des Mindener Museums für Geschichte, Landes- und Volkskunde erworben werden. Hier wird er auch in Zukunft zu sehen sein.
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