Europäische Zusammenarbeit im Projekt "Trichterbecherkultur"

Deutschland und die Niederlande arbeiten bei dem Projekt "Trichterbecherkultur", einem archäologischen Denkmalschutzprojekt, zusammen. Die Zusammenarbeit wird von der Provinz Overijssel koordiniert. Dies geschieht im Rahmen des europäischen Interreg VI Programms Deutschland-Niederlande. Kooperationspartner sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Provinz Gelderland und die Rijksuniversiteit Groningen.

Keramikgefäße der Trichterbecherkultur aus Lengerich-Wechte (Kreis Steinfurt)
Keramikgefäße der Trichterbecherkultur aus Lengerich-Wechte (Kreis Steinfurt), hinten ein namensgebender Trichterbecher. (Foto: LWL/Brentführer)

Die Trichterbecherkultur erstreckte sich in der Zeit zwischen 4.000 und 2.700 v. Chr. von den Niederlanden bis zur westlichen Ukraine. Diese Kultur erhielt ihren Namen wegen einer charakteristischen Tongefäßform, dem Trichterbecher. "Fundstellen dieser archäologischen Kultur findet man auf beiden Seiten der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland, aber moderne Landesgrenzen können die wissenschaftliche Zusammenarbeit einschränken", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Das Projekt stellt einen Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Deutschland im Bereich der archäologischen Denkmalpflege dar und zielt darauf ab, das gemeinsame kulturelle Erbe zu erhalten und zu teilen.

Die Kooperationspartner bündeln ihre Kräfte, um das Wissen über die Trichterbecherkultur auf beiden Seiten der Grenze in eine gemeinsame wissenschaftliche Basis zu integrieren. Der LWL hat dabei die Federführung inne. Als gemeinsame Struktur wird eine Datenbank aufgebaut, in der die Daten von Fundstellen und Funden beiderseits der Grenze zusammengeführt werden sollen. Das Wissen über die Trichterbecherkultur soll zudem durch ein Buch, eine Wanderausstellung und eine Veranstaltung einem breiten Publikumnähergebracht werden.

Das Projekt hat eine Laufzeit von Oktober 2023 bis Oktober 2026 und wird im Rahmen des Interreg VI Programms Deutschland-Niederlande durchgeführt. Es wird mit knapp 415.000 Euro von der Europäischen Union und dem NRW-Wirtschaftsministerium sowie den Provinzen Overijssel, Groningen und Gelderland kofinanziert.

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