ERC vergibt Forschungsförderung an Tübinger Archäologen
Das Projekt "Tin Isotopes and the Sources of Bronze Age Tin in the Old World" von Prof. Pernicka umfasst die Fachbereiche Archäologie, Geschichte, Geochemie und Geologie. Ziel ist, das Rätsel eines Materials zu entziffern, dessen Name für eine kulturelle Epoche steht: Bronze, die Legierung von Kupfer und Zinn. Während Kupfer relativ häufig vorkommt, sind nur wenige Zinnlagerstätten in der Alten Welt bekannt (Europa, Mittelmeerraum und Südwestasien). Seit dem 19. Jahrhundert diskutieren Archäologen darüber, woher das Zinn der ersten Bronzeobjekte stammt. Eine neue Methode ermöglicht es, prähistorisches Zinn durch die sogenannte Signatur der Isotopen auf seinen Ursprung hin zu analysieren. Die neue Technik wird erstmals angewendet, um alle bekannten Zinnlagerstätten der Alten Welt zu identifizieren und sie in Verhältnis zu Artefakten aus Zinn und Bronze aus dem 3. und 2. Jahrtausend vor Christus zu setzen. Mit der Studie sollen die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der bronzezeitlichen Gesellschaften rekonstruiert werden.
Ernst Pernicka hat an der Universität Wien promoviert. Nach Stationen am Max-Planck-Institut für Kernphysik (Heidelberg), an der University of California, Los Angeles, und der Universität Heidelberg hatte er von 1997 bis 2004 eine Professor für Archäometallurgie an der TU Bergakademie Freiberg inne. Seit 2004 ist er Professor für Naturwissenschaftliche Archäologie (Archäometrie/Archäometallurgie) am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen. Seit 2005 ist er zudem Direktor des Curt-Engelhorn-Zentrums für Archäometrie, einem An-Institut der Universität Tübingen.
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