»Die Hurriter zum Leben erweckt«
»Seit Jahrzehnten ist Gernot Wilhelm eine treibende Kraft in der Altorientalistik. Fast im Alleingang hat er die gesamte Kultur der Hurriter wieder zum Leben erweckt; außerdem hat er die Hethitologie zu einem offenen, jungen und dynamischen Fachgebiet gemacht.« Das sagte Robert J. Zimmer, Präsident der Universität Chicago, als er dem Würzburger Professor am 13. Juni die Ehrendoktorwürde seiner Hochschule verlieh, den Honorary Degree of Doctor of Human Letters.
Seit 20 Jahren hat Gernot Wilhelm, Jahrgang 1945, an der Universität Würzburg den Lehrstuhl für Altorientalistik inne. Er studierte in Berlin und Münster Assyriologie, Hethitologie und Vorderasiatische Archäologie. Nach der Promotion 1969 ging er an die Universität des Saarlandes, wo er sich 1975 habilitierte. Von 1981 bis zu seiner Berufung nach Würzburg 1988 war er Professor an der Universität Hamburg.
Sein Spezialgebiet ist die Späte Bronzezeit in Vorderasien, circa 1550 bis 1200 vor Christus, ihre Sprachen, ihre Geschichte und Kultur. Seit dem Jahr 2000 ist Wilhelm ordentliches Mitglied, seit 2006 auch Vizepräsident der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur, wo er das Langzeitprojekt "Hethitische Forschungen" leitet. Zudem betreut er die Textfunde der deutschen Ausgrabungen in Hattuscha, der Hauptstadt der Hethiter in Zentralanatolien.
Wilhelm war von 1994 bis 2000 Vorsitzender der traditionsreichen Deutschen Orient-Gesellschaft zu Berlin, deren Ehrenmitglied er seit 2008 ist. Dem Deutschen Archäologischen Institut gehört er als Korrespondierendes Mitglied an. Außerdem ist er Ehrenmitglied der American Oriental Society.
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