Die Evolution als Ausstellung

 

Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Es sind dieselben Fragen, mit denen sich seit Anbeginn die Religionen, Philosophien und die Dichtung aller Kulturen beschäftigt haben. Welche Antworten kann die Evolutionsforschung heute auf die uralten Fragen nach dem Wesen des Menschen geben.

Noch bis zum 23. Juli 2006 bietet die Sonderausstellung „Evolution. Wege des Lebens" im Deutschen Hygiene-Museum, Dresden dem Besucher diese möglichen Antworten zu ergründen.

Aus evolutionärer Sicht haben alle Organismen – gleichgültig ob Moospflanze oder Maikäfer, Murmeltier oder Mitteleuropäer – einen weit zurück reichenden, gemeinsamen Stammbaum. Wie verlief die Entwicklung der Lebewesen, an deren Ursprung jene ersten Urbakterien stehen, die sich vor 3,8 Milliarden Jahren auf der Erde gebildet haben müssen? Mit ausgefeilten Methoden versuchen die Evolutionsbiologen heute, diese Wege zu rekonstruieren und Erklärungen für die Vielfalt des Lebens zu finden, zu der auch der Mensch gehört.

Schon als Charles Darwin vor etwa 150 Jahren die evolutionäre Vergangenheit des Lebens entdeckte, revolutionierte er das traditionelle Bild vom Menschen als Krone der Schöpfung und definierte seinen Platz in der Natur neu. Und auch heute, angesichts der Fortschritte in den Biowissenschaften, führt die Auseinandersetzung mit der Evolution wieder in das Zentrum unseres Verständnisses vom Menschsein. Die Ausstellung bietet Einblicke in die Forschungsgebiete der wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit der Evolution beschäftigen, und sie zeigt die Auswirkungen der Evolution auf den Menschen, die Gesellschaft und das Leben auf unserem Planeten.

Anhand moderner und historischer Objekte, interaktiver Modelle, Multimedia- und Klanginstallationen können die Ausstellungsbesucher den Geheimnisse des Lebens nachspüren. Die Ausstellung vermittelt auf lebendige Weise die wichtigsten Evolutionsmechanismen wie Variation und Selektion. Zugleich gibt sie Einblicke in aktuelle Forschungsrichtungen wie die moderne evolutionäre Entwicklungsbiologie. Weiterhin stellt sie die neuesten Entdeckungen zur Menschwerdung vor und setzt sich schließlich kritisch mit dem Einfluss auseinander, den der Mensch selbst auf den natürlichen Verlauf der Evolution nimmt.

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