Der Skythenkrieger in Göttingen

 

Die ca. 2500 Jahre alte Eismumie eines skythischen Reiterkrieges, die im Juli diesen Jahres durch ein internationales Team um Prof. Hermann Parzinger, Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), ausgegraben wurde, kommt für paläopathologische und anthropologische Untersuchungen an die Universität Göttingen.

 

Der Fundort der Eismumie liegt auf 2.500 Meter Höhe im südöstlichen Teil des Altaigebirges (Mongolei). Dank des Dauerfrostbodens in dieser Höhe ist der Körper des Kriegers mumifiziert und bis auf das Gesicht und den Oberkörper gut erhalten geblieben. Der im Alter von 30 bis 40 Jahren gestorbene "Krieger aus dem Eis" trägt einen prachtvollen Pelzmantel und vergoldeten Kopfschmuck, dazu Hosen, Filzstiefel, im Köcher die Pfeile für seinen Bogen, am Gürtel Dolch und Streitaxt und dürfte damit der Oberschicht angehört haben.

Jetzt soll die Mumie in der Abteilung Anatomie und Embryologie des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen paläopathologisch und anthropologisch untersucht werden. "Unser Ziel ist es, den Gesundheitszustand dieses skythischen Kriegers zu rekonstruieren, Hinweise auf seine Lebensgewohnheiten zu erlangen und möglicherweise die Todesursache festzustellen. Da sich der Körper dieses skythischen Kriegers gut erhalten hat, hoffen wir, wesentliche biografische Fakten dieses eisenzeitlichen Mannes aus dem Altaigebirge aufzudecken", umreißt Professor Schultz, der Leiter der Untersuchungen, kurz die angestrebten Ergebnisse. Bei den Untersuchungen kommen makroskopische, lupenmikroskopische, endoskopische und radiologische Techniken zum Einsatz. Außerdem werden licht- und rasterelektronenmikroskopische sowie biochemische (Proteomik) und molekularbiologische Verfahren (alte DNA) durchgeführt.

Zu dem Fund des skythischen Kriegers finden Sie im Fundpunkt einen Artikel von Christoph Steinacker.

 

Quelle: DAI / Uni Göttingen

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