Der römische Wasserbau wurde pragmatisch gelöst

 

Eine Untersuchung der niederländischen Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO) zeigte, dass sich die Römer verschiedene, oft pragmatische Lösungen für ihre Wasserprobleme ausdachten. Neben den allseits bekannten Kanälen und Aquädukten bevorzugten sie kleinmaßstäbliche Einrichtungen wie Senkgruben, Brunnen und Regentanks.

 

So besitzt z.B. die italienische Stadt Ostia viele Brunnen, jedoch keine Senkgruben. Das Grundwasser ist dort zu hoch für Senkgruben. Das Wasser würde durch die gestapelten Steine der Senkgrube hineinsickern. Daher hat Ostia auch eine Kanalisation. Nur, wenn diese nicht effektiv waren, bauten die Bewohner ein Wasserleitungsnetz oder eine Kanalisation.

In Herculaneum, genau wie Ostia eine Stadt aus der römischen Antike, bauten die Bewohner aus anderen Gründen keine Senkgruben. Der Boden besteht dort aus Felsen. Urin und Exkremente können dort nicht abfließen.

Pompeji, die dritte Stadt die die Archäologen besuchten, kennt sowohl eine Kanalisation als auch ein Ableitungssystem für Regenwasser. Ein Modell, mit dem heutzutage in der Niederlande experimentiert wird.

Buckel in den Straßen Pompejis lenkten das Regenwasser in die richtigen Bahnen. Manchmal reichten Buckel nicht aus und die Bewohner entschieden sich dazu, das Regenwasser doch in die Kanalisation strömen zu lassen. Zum Beispiel auf dem Forum, dem zentralen Platz, fließt das Regenwasser in die Kanalisation. Das hatte einen eher praktischen Grund. Auf dem lebhaften Platz wollte man das Regenwasser schneller abführen.

Trotz dieser schon ausgeklügelten Systeme, stehen wir im Bereich der Hygiene heute doch besser da. So hatten viele Römer zwar eine eigene Toilette, sie benutzten aber immer wieder denselben, mit Wasser gereinigten Schwamm anstatt Toilettenpapier.

 

Quelle: NWO

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