Belginum wohl größer als vermutet
Diese Vermutung beruht auf archäologischen Erkundungen und unter anderem auf Voruntersuchungen durch Geoinformatiker und Geoarchäologen der Universität Trier in dem künftigen Ausgrabungsareal. Seit mehr als 50 Jahren wird die Geschichte des römischen und keltischen Siedlungsplatzes auf der Hunsrückhöhe durch systematische Ausgrabungen erforscht. Bevor die Straßenbaumaschinen anrollen, um die Bundesstraße 50 auch im Bereich des Belginum vierspurig auszubauen, werden dort Archäologen der Universität Trier im kommenden Jahr intensiv auf Spurensuche gehen.
Zur Vorbereitung der voraussichtlich im April beginnenden Grabungen erkundeten Studierendengruppen der Trierer Universität unter Leitung von Dr. Johannes Stoffels und Diplom-Geograph Gilles Rock das Areal. Die aus einer ferngesteuerten Drohne gefertigten Luftaufnahmen sowie Laserscanning-Untersuchungen lassen unterschiedliche Stärken im Bewuchs erkennen und damit Rückschlüsse auf Verläufe von Mauern und Gräben zu. Vorläufige Auswertungen der Aufnahmen ergaben, dass sich die römische Kleinstadt (Vicus) statt über 600 Meter über eine Länge von rund 800 Metern erstreckt haben könnte. Derzeit werten die Geowissenschaftler die Daten aus.
"Magnetometer-Messungen und Luftaufnahmen haben entsprechende Strukturen erkennen lassen", erläutert Dr. Rosemarie Cordie, Mitarbeiterin der Universität Trier im Fach Klassische Archäologie und Leiterin des Museums Belginum. Sie wird die Ausgrabungen südlich des Kreuzungsbereichs von Hunsrückhöhenstraße (B327) und B50 sowie im Gräberfeld wissenschaftlich leiten. Daran werden Archäologie-Studierende der Universität Trier beteiligt sein. Von deren Ausgrabungsergebnissen erhoffen sich das Fach Klassische Archäologie und Prof. Torsten Mattern weitere verlässliche Erkenntnisse über die Ausmaße und die Struktur der römischen Straßensiedlung an dem - einst wie heute - verkehrsstrategischen Dreh- und Angelpunkt.
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