Baden-Württemberg und seine Kelten

Am 8. Januar diesen Jahres wurde in Baden-Württemberg der Startschuss zur Entwicklung einer landesweiten kulturpolitischen Konzeption mit dem Titel »Baden-Württemberg und seine Kelten« gegeben. Sie zielt darauf, die historische Bedeutung der Kelten für Baden-Württemberg an zahlreichen Fundstätten und Museen im Land sichtbar und erfahrbar zu machen. Zentraler Bestandteil der Konzeption soll die keltische Höhensiedlung »Heuneburg« werden und in diesem Rahmen zu einer musealen und touristischen Erlebniswelt ausgebaut werden.

Keltischer Schmuck im Museum. Bild: Landesmuseum Württemberg
Keltischer Schmuck im Museum. Bild: Landesmuseum Württemberg

Die Kelten sind die erste historisch erwähnte Kulturgruppe nördlich der Alpen und stehen damit am Anfang der (Schrift-) Geschichte Mitteleuropas. In Baden-Württemberg liegen einige der bedeutendsten Fundstätten. »Wir wollen die verschiedenen Keltenstätten gemeinsam mit den jeweiligen Partnern weiterentwickeln und in ein kulturpolitisches Gesamtkonzept integrieren. Neben Heuneburg und Heidengraben prüfen wir hierzu auch andere wichtige Orte in Baden-Württemberg.«, wie Kunststaatssekretärin Petra Olschowski bei der Präsentation des Konzeptes erläuterte.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst wird eine Arbeitsgruppe aus den beteiligten Ministerien und Landeseinrichtungen einsetzen. Diese Arbeitsgruppe wird sich sehr schnell mit der Frage beschäftigen, welche Kelten-Fundorte im Land Entwicklungspotential im Sinne der Keltenkonzeption haben. Sechzehn bedeutende keltische Stätten in Baden-Württemberg wurden von der Landesdenkmalpflege schon genannt, deren Eignung für eine mögliche Einbindung in eine Gesamtkonzeption »Baden-Württemberg und seine Kelten« untersucht wird. Die Standorte reichen von der Heuneburg bei Herbertingen über den Magdalenenberg in Villingen-Schwenningen, Breisach am Kaiserstuhl, das Taubertal bis zum frührömischen Militärlager in Küssaberg-Dangstetten an der Grenze zur Schweiz.

»Wie die archäologischen Fundstätten, sollen auch die Museen im Land in die Keltenkonzeption eingebunden werden«, so Staatssekretärin Olschowski, »allen voran das Landesmuseum Württemberg in Stuttgart mit seiner großartigen Kelten-Sammlung und das Archäologische Landesmuseum.« Um ein möglichst breites Interesse zu wecken, soll das Thema der Kelten publikumswirksam inszeniert und um interaktive und handlungsorientierte Angebote erweitert werden. Regelmäßige Sonderveranstaltungen sollen dazu beitragen, dass die verschiedenen Orte miteinander vernetzt werden und für die Besucherinnen und Besucher auf Dauer attraktiv sind. Insbesondere die Angebote rund um das Geländedenkmal Heuneburg sollen auch auf den Wander- und Radtourismus entlang der Donau hin abgestimmt werden.

Als eine der wichtigsten Keltenfundstätten in ganz Europa möchte die Landesregierung die keltische Höhensiedlung »Heuneburg«, als sichtbares Symbol der Kelten und ihrer Bedeutung für den Südwesten, zum zentralen Kern der Konzeption machen. In der Mitte Europas gelegen, gab es im 7. Jahrhundert vor Christus wohl nur wenige vergleichbare Orte. Hervorgehen soll die neue »Erlebniswelt Heuneburg« aus den derzeit zwei Museumsstandorten vor Ort, dem landeseigenen Freilichtmuseum und dem kommunalen Museum in Herbertingen. Die unmittelbar an die Heuneburg angrenzende Staatsdomäne Talhof eignet sich grundsätzlich für die Realisierung dieses Projekts.

Zur Vernetzung der wichtigen Keltenstätten in Baden-Württemberg ist auch an die Konzeption eines landesweiten Tourismus-Konzeptes und einer überzeugenden Werbekampagne gedacht. Darüber hinaus müssen auch schulische und außerschulische Vermittlungsangebote zu den Kelten in Baden-Württemberg entwickelnt werden: für Kinder, Erwachsene, Familien und Kulturinteressierte aus aller Welt.

 

 

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