Auszeichnung für Forschungen an der Godesburg
Traditionell fand auch in diesem Jahr die Feierstunde auf Burg Linn in Krefeld statt, die die Bürgermeisterin Monika Brinner mit einem Grußwort eröffnete. Prof. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, würdigte die Preisträgerin: »Frau Dr. Potthoff zeichnet in ihrer Dissertation die Geschichte des Godesberges mit seiner Burg nach. Sie trägt in ihrer Arbeit die vielfältigen schriftlichen Zeugnisse, bildlichen Darstellungen und Planunterlagen zusammen und wertet diese aus. Ihr gelingt ein ganz wesentlicher Erkenntnisfortschritt durch eine moderne Bauaufnahme der noch sichtbaren Burgbereiche und deren zeitlicher Abfolge. Der im Sinne Albert Steegers ganzheitliche Ansatz der vorliegenden Publikation spricht Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen an: Geschichte, Bauforschung, Denkmalpflege und Archäologie.«
Bei der Präsentation ihrer Arbeit machte Potthoff deutlich, dass es sich bei der 1210 errichteten Godesburg um eine der wichtigsten Landesburgen der Kölner Erzbischöfe handelt. Erzbischof Dietrich von Hengebach wählte als Standort seiner Burg den bereits in römischer und frühmittelalterlicher Zeit besiedelten Godesberg. Besondere Bedeutung erlangte die Burg im 14. Jahrhundert, in dem sie eine der beliebtesten Residenzburgen der Kölner Erzbischöfe war. Architektonisch zeigt sich dies nicht nur in einem repräsentativen Ausbau, sondern auch an der Anlage eines Archivraums im Bergfried, der als Archiv des Kölner Erzstifts sogar urkundlich belegt ist.
Seit 1955 verleiht der LVR den Albert-Steeger-Preis an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die wesentliche Beiträge zur Erforschung und Entwicklung der rheinischen Landes- und Volkskunde geleistet haben. Der Preis ist einzig in seiner Art und ist mit 10.000 Euro dotiert. Dies ist durch die Förderung der Sozial- und Kulturstiftung des LVR möglich.
Die Arbeit „Die Godesburg – Archäologie und Baugeschichte einer kurkölnischen Burg» von Dr. Tanja Potthoff ist als Band 65 in der Schriftenreihe „Rheinische Ausgrabungen« des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege erschienen und im Buchhandel für 69,90 Euro erhältlich, ISBN 978-3-8053-4515-6.
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