Ausgrabung einer kaiserzeitlichen Siedlung in Süderbrarup-Brebel

Im letzten Jahr wurde bei einer archäologischen Voruntersuchung zwischen Brebel und Süderbrarup eine Siedlung aus den Jahrhunderten um Christi Geburt entdeckt. Nun werden hier im Vorfeld der Erschließung eines großen Gewerbegebietes zahlreiche archäologische Befunde durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) ausgegraben und dokumentiert.

Verzierte Keramik der jüngeren Römischen Kaiserzeit in Fundlage
Verzierte Keramik der jüngeren Römischen Kaiserzeit in Fundlage. © ALSH

Bisher wurden anhand von Pfostenverfärbungen drei Grundrisse von Langhäusern aufgedeckt, die auf eine Siedlung der späten Römischen Kaiserzeit (etwa 300 - 500 n. Chr.) hindeuten. Teile von Haushaltskeramiken und ein Webstuhlgewicht bilden bisher die Hinterlassenschaften der ländlichen Besiedlung. Weitere Hausgrundrisse, die sich bereits in den Schnitten der Voruntersuchung angedeutet haben, sollen in den kommenden Monaten freigelegt werden.

Außerdem wurde ein Urnengrab der gleichen Zeitstellung mit der Totenbeigabe einer Fibel (Gewandschließe) entdeckt. Das Spannende bei diesen Siedlungsbefunden ist, dass sie in die zweite Phase des berühmten Thorsberger Opfermoores zu datieren sind. Möglicherweise lebte hier ein Teil jener Menschen, die das Opfermoor für die Verehrung ihrer Götter nutzten.

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