Archäologen stoßen in Rom auf antike Hafenanlagen

Grabungen im Rahmen der Bauarbeiten für eine Tiefgarage an der Via Giulia förderten antike Gebäude und Straßenpflaster zu Tage. „Keine Überraschung“, kommentierte der Superintendent der antiken Stätten in Rom, Giuseppe Proietti, die Ergebnisse. Diese Entdeckung wird möglicherweise die Bauarbeiten für die Tiefgarage stark verzögern.

Lage der Hafenanlagen (s. »Navalia«) im antiken Rom. Ausschnitt aus G. Droysens Allgemeiner Historischer Handatlas von 1886
Lage der Hafenanlagen (s. »Navalia«) im antiken Rom. Ausschnitt aus G. Droysens Allgemeiner Historischer Handatlas von 1886

Das Grabungsgebiet befindet sich zwischen dem Tiberufer und der Via Giulia, in der Nähe des Palazzo Mazzini und des ehemaligen Gefängnisses aus dem Jahr 1655, das unter Innozenz X. errichtet wurde. Heute beherbergt das Gebäude die Anti-Mafia-Direktion.

Die erst vor ein paar Tagen begonnenen archäologischen Grabungen bringen immer mehr Überreste von antiken Gebäude- und Straßen ans Licht. Der Komplex gehörte zu den Hafenanlagen entlang des Tibers. Bislang wurden die Pflastersteine einer Straße gefunden, die auf den Fluss zuführte, die Grundmauern von zwei Bögen sowie Mauern von Horrea, Magazin- und Lagerhäusern. Teilweise sind die Mauern mit opus reticulatum verschalt; einem netzförmigen Mauerwerk, das seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. verwendet wurde. Es handelt sich bislang nicht um herausragende Funde; sie reichen aber für eine Beurteilung.

In den vergangenen Monaten war den Arbeiten war eine hitzige Debatte zwischen Anwohnern und Schule, der Bezirks- sowie der Stadtverwaltung vorausgegangen. Jetzt kommen noch die Ergebnisse der Grabungen hinzu – die vorauszusehen waren, wie die Archäologen erklärten. Unterdessen gehen die Grabungen unter der Leitung von Fedora Filippi weiter.

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