Ägyptenreise des Bundespräsidenten führt auch nach Saqqara und in die Kairoer Altstadt
Er thematisierte beim Besuch auch die enge Zusammenarbeit beider Länder in Bildung, Wissenschaft und kulturellem Austausch: "In Ägypten weiß man um die Kraft, die in guter Bildung steckt, und man weiß um die Kraft der Verständigung und des Austausches, die die Voraussetzung ist um immer wieder zu guten Lösungen, zu besserem Miteinander, im besten Fall zu einem Zusammenleben in Frieden und Freiheit zu kommen," so Steinmeier.
Nach politischen Gesprächen stand der zweite Tag der Reise im Zeichen der Würdigung der ägyptischen Kulturgeschichte. Aus diesem Anlass führte Prof. Dr. Dietrich Raue, leitender Direktor der Abteilung Kairo, durch die UNESCO-Weltkulturerbstädte der Nekropole von Saqqara. Im Zentrum der Anlage steht die Stufenpyramide als erste ihrer Art. "Saqqara ist der Friedhof der alten Hauptstadt Memphis," erläutert Raue. "Es gibt wenige Orte auf der Welt, die so lange Hauptstadt und Residenz waren wie Memphis – mindestens 3000 Jahre." Das DAI ist hier seit den 1970er-Jahren tätig. Im Zentrum der deutsch-ägyptischen Forschungskooperation standen die Untersuchungen eines Königsgrabs aus dem Jahr 2800 v. Chr., eines frühchristlichen Klosters sowie gegenwärtig die Erforschung einer Residenznekropole bei Dahschur. Zudem unterstützt das DAI in Saqqara das ägyptische Ministerium für Tourismus und Antiken mit Weiterbildungsmaßnahmen und bietet logistische Hilfe für deutsche universitäre Forschungsprojekte. Beim anschließenden Rundgang besichtigte der Bundespräsident gemeinsam mit Dr.-Ing. Ralph Bodenstein, Wissenschaftlicher Direktor der Abteilung Kairo, die historische Kairoer Altstadt. Als weltgrößtes islamisches Altstadt-Ensemble gehört sie seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Historisch gewachsen bestehen heute enge und vielfältige Beziehungen zwischen Ägypten und Deutschland. Die langjährige Zusammenarbeit wollen beide Länder stärken und weiter intensivieren, insbesondere im Bildungsbereich. Vor Ort bietet die Abteilung Kairo dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit nicht nur fachliche Kenntnisse zu vertiefen, sondern auch internationale Kontakte zu knüpfen und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Gemeinsame archäologische Forschungen an so bedeutsamen Orten wie Saqqara, Dahschur oder Elephantine haben immer wieder relevante Ergebnisse hervorgebracht und unterstreichen die vertrauensvolle Zusammenarbeit im wissenschaftlichen Bereich. Die Reise des Bundespräsidenten verdeutlichte den Beitrag von Kulturforschung zur Förderung von gegenseitigem Verständnis in einer zunehmend komplexen Welt.
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