30 Jahre Experimentelle Archäologie im Urgeschichtemuseum Niederösterreich
Die Erforschung der ur- und frühgeschichtlichen Technologien und damit einhergehend das archäologische Experiment kann in Österreich auf eine lange Tradition verweisen. Franz Hampl, der Gründer des Urgeschichtemuseums in Asparn/Zaya, ließ als Vorreiter neben den herkömmlichen musealen Ausstellungsbereichen im Schlosspark das Freigelände mit 1:1 Modellen prähistorischer Bauten nebst einem Experimentierareal errichten. Seit 30 Jahren bietet dieses Areal beste Voraussetzungen für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Experiment in der Archäologie.
Die experimentelle Archäologie versucht, Handwerkspraktiken, technische Einrichtungen und Arbeitsvorgänge zu überprüfen, zu erklären und so letztlich zu rekonstruieren. Es ergänzt und erweitert somit in vielen Fällen die »rein theoretische« Interpretation von archäologischen Befunden und bietet einen weiteren Zugang zu den Lebenswelten der Menschen in der Urgeschichte. Mit der nun seit dreißig Jahren durchgeführten Veranstaltung will das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien angehenden Archäologen diesen Einblick in die »praktische Seite« der Urgeschichte und die urgeschichtlichen Handwerkstechniken ermöglichen.
Das Jubiläumsprogramm bietet u.a. die Themengebiete Holzbearbeitung, Keramik, Feinschmiedetechnik, Eisenverarbeitung, Kupferverarbeitung, Textilverarbeitung und Elfenbeinschnitzerei an. Eine Besonderheit im Rahmen der diesjährigen Lehrveranstaltung ist das Kremationsexperiment (Verbrennungsexperiment) am 30. Juni. Dazu wird ein Schweinkadaver auf dem Verbrennungsplatz im Urgeschichtemuseum verbrannt, um beispielsweise zu untersuchen, wie die Lage und die Erhaltung der Knochen nach der Verbrennung ist oder wie lange dieser Vorgang dauert.
Info
Lehrveranstaltung »Experimentelle Archäologie«, 28.6. - 1.7.2012
Urgeschichtemuseum Niederösterreich
Schlossgasse 1, A-2151 Asparn/Zaya
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