Erste aufgesammelte Funde und Geländemerkmale, die eine Bergbautradition belegten, waren durch das Engagement ehrenamtlicher Sammler bereits lange bekannt. Auf Grundlage erster Grabungen entwickelte sich 2018 ein Kooperationsprojekt der Vor- und frühgeschichtlichen Archäologie der Universität Bonn mit dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, das in diesem Jahr mit der Untersuchung neuer Flächen fortgeführt wird. Auf Basis aller bisherigen Ergebnisse soll eine Projektförderung für die kommenden Jahre beantragt werden.
Schon kurz vor Christi Geburt begann hier der Bleiabbau, der auch in frührömischer Zeit und im Hochmittelalter nachweisbar ist. Zusätzlich wurden Eisenerze und Silber gewonnen. Funde, wie Bleibarren und Bruchstücke von Bronze belegen schon für die frühen Abbauperioden die Verarbeitung von Metallen vor Ort; ein geschliffener hochmittelalterlicher Bergkristall könnte auf den Abbau und die Verarbeitung von Schmucksteinen hinweisen.
Die neuen Untersuchungsflächen erbrachten Nachweise von Ofenanlagen und größere Mengen von Schlacken, die nach einer Analyse Aussagen über die genauen Verarbeitungsschritte liefern können. Funde von eisenzeitlicher und römischer Keramik geben erste Hinweise auf die Datierung dieses Werkplatzes vermutlich aus den Jahrhunderten um Christi Geburt.
Die Ausgrabungen finden in einer Zone statt, in der in den letzten Jahrhunderten keine umfangreichen Bergbauaktivitäten stattfanden. So ließ sich eine weitgehend ungestörte ältere Bergbauregion untersuchen.