Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) legen die Gebäudereste auf einem Grundstück in der nördlichen Altstadt (Mühlenstraße 34) nun Stück für Stück frei. Bei dem Haus handelt es sich um eine in den Boden eingelassene Webhütte, ein mit einem Webstuhl bestücktes früheres Nebengebäude eines Hofes. Bisher datierten die ältesten Nachweise des Dorfes Aspethera ins 9. Jahrhundert. Die Webhütte stammt aus der Zeit um 800 n. Chr. Ein Gewicht des Webstuhles konnten die Ausgräber schon bergen. Seit der Zeit Karls des Großen haben die Dorfbewohner hier immer wieder ihre Spuren im Boden hinterlassen. Außer den Löchern, in denen einst die Pfosten standen, welche die Hausdächer trugen, befand sich auf dem Areal auch ein Brunnen, der vor etwa 600 Jahren verschüttet wurde.
Das Dorf Aspethera lässt sich lückenlos bis in die Zeit um 800 n. Chr. zurückverfolgen. Im 12. Jahrhundert wurde es in die erweiterte Stadt Paderborn einbezogen. Neben den Resten des Hauses aus der Zeit Karls des Großen entdeckten die Ausgräber zwischen den Spuren des Dorfes Aspethera nun aber noch ältere Siedlungsspuren. Sie reichen bis in die ersten Jahrhunderte v. Chr. zurück. Die Bewohner dieser Höfe östlich der Paderquellen nutzten die fruchtbaren Ackerböden. Aus dieser Zeit stammt eine typische Vorratsgrube für das Saatgetreide - erkennbar als dunkel verfärbte Spur im sonst helleren Boden. Ob diese zweitausend Jahre alten Befunde innerhalb des Dorfareals jedoch mit dem späteren, mittelalterlichen Aspethera in Verbindung stehen, gilt es noch herauszufinden.