Seit dem Frühjahr dieses Jahres graben Fachleute der LWL-Archäologie für Westfalen in Ascheberg. Was sie bislang fanden, sind die typischen Hinterlassenschaften einer Siedlung aus dem Frühmittelalter (6. bis 10. Jahrhundert). Es handelt sich vor allem um Pfostenlöcher, die den Grundriss eines Hauses erkennen lassen.
Neben den Pfostenlöchern machten die LWL-Archäologen eine außergewöhnliche Entdeckung: das Skelett eines Hundes. Der Hund wurde in eine sauber ausgehobene, rechteckige Grabgrube gebettet. Daran lässt sich erkennen, dass es den Menschen damals wichtig war, dem Hund ein ordentliches Begräbnis zukommen zu lassen.
Solche Tierbestattungen sind zwar selten. Vor allem in Siedlungen der Römischen Kaiserzeit (1. bis 4. Jahrhundert) und des darauf folgenden Frühmittelalters (6. bis 10. Jahrhundert) kommen gelegentlich Tierbestattungen vor. Warum Tiere schon damals beerdigt wurden, ist jedoch häufig unklar. "Noch wissen wir nicht, woran der Hund gestorben ist", erläutert LWL-Archäologe Dr. Christoph Grünewald. "Die weiteren Untersuchungen werden zeigen, ob die Menschen den Hund wie ein Haustier bestattet haben, oder ob er möglicherweise geopfert wurde."
Damit der Hund freigelegt werden kann, wurde er im Block geborgen. Dazu haben die Archäologen das Grab zuerst rundherum freigelegt, sodass nur noch die Bestattung als Erdblock stehen blieb. Dieser wurde anschließend mit einer Folie als Schutzschicht umwickelt. Danach haben die Archäologen des LWL eine Holzkiste über den Block gestülpt. So verpackt konnte der Block vom Boden gelöst und umgedreht werden. Nachdem die Kiste geschlossen worden war, ließ sich die gesamte Bestattung per Bagger abtransportieren. In der Restaurierungswerkstatt der LWL-Archäologie in Münster befreien die Fachleute das Hundeskelett sorgfältig von der aufliegenden Erde. Danach sollen die Knochen in einem Labor analysiert werden: Die Archäologen hoffen, so zu erfahren, zu welcher Rasse der Hund gehörte, wie alt er wurde und woran er gestorben ist.