Seit den 90er Jahren arbeitet das Deutsche Archäologische Institut daran, seine Forschung digital zugänglich zu machen. Zusammen mit der Arbeitsstelle für Digitale Archäologie des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln baut es eine Bilddatenbank (iDAI.objects arachne) auf, die mittlerweile eine Viertelmillion Nutzer im Jahr zählt. Neben Fotografien und Zeichnungen wurden auch umfangreiche historische Buchbestände digital gesichert und zugänglich gemacht.
Mit der neuen iDAI.publications-Plattform werden in Zukunft neu erscheinende Zeitschriften und Monographien online gelesen werden können. Diese neue Plattform ist Teil einer Neugestaltung auch der analogen Publikationen, für die im Jahr 2016 ein zeitgemäßes Reihenkonzept umgesetzt wurde.
Im Schnitt publiziert das DAI 250 Zeitschriftenbeiträge und 50 Monographien im Jahr. Bis alle Publikationsinhalte, vor allem die elektronischen Versionen älterer Bände, online zugänglich sind, wird noch etwas Zeit vergehen. Erklärtes Ziel des DAI ist es aber, die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit und das Wissen, das im Zuge seiner Projekte generiert wurde, in möglichst unbeschränkter Form zu verbreiten. Dazu hat sich das Institut mit der Unterzeichnung der Berliner Erklärung bereits im Jahre 2013 verpflichtet.
Offener Zugang, open access, bedeutet im DAI auch, dass die Publikationen ein Begutachtungsverfahren mit internationalen Fachgutachterinnen und -gutachtern durchlaufen haben. Diese Peer-review-Verfahren gehören zu den Standards wissenschaftlicher Qualitätssicherung und werden von externen wissenschaftlichen Beiräten begleitet. Zudem werden sämtliche Artikel und Buchpublikationen wissenschaftlich-redaktionell betreut.
Transparente Qualitätssicherung ist somit das zentrale Anliegen unserer wissenschaftlichen Prozesse. Dazu gehört auch, die Forschungsdaten und Archivalien, die Grundlage der Artikel und Buchveröffentlichungen sind, parallel digital zugänglich zu machen. So werden die Ergebnisse nachvollziehbar gemacht ‒ und die frei zugänglichen Dokumentationsmaterialien Ausgangspunkt für neue wissenschaftliche Forschungen.
Mir seiner Digitalisierungsstrategie verbindet das DAI also nicht nur die Sicherung seiner bis in die Gründungsphase des DAI im Jahre 1829 zurückreichenden Grabungsarchive und Fototheken. Die Dokumente und Inhalte sollen zusammen mit zentralen Buchbeständen bestmöglich und vor allem offen zugänglich gemacht werden. Damit wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Ländern mit einer weniger gut ausgebauten Informationsinfrastruktur das Wissen zugänglich gemacht, das vom DAI seit dem 19. Jh. über die frühe Geschichte der Menschheit weltweit zusammengetragen worden ist. Dies ist auch für den Schutz, den Erhalt und die Vermittlung des kulturellen Welterbes von größter Bedeutung.