Im Rahmen einer Pressekonferenz haben Kulturministerin Doris Ahnen, die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Andrea Stockhammer (Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz), Prof. Dr. Falko Daim (Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz) sowie Prof. Dr. Vasiliki Tsamakda (Arbeitsbereich Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) am gestrigen Tag die Ausstellung vorgestellt.
Der Titel der Sonderausstellung, die bis zum 5. Februar 2012 im Landesmuseum Mainz zu sehen ist, spielt zum einen im wörtlichen Sinne auf die verschiedenen Wege an, auf denen sich die Organisatoren der Ausstellung der byzantinischen Kultur angenähert haben, z.B. über Pilgerwege, Handelswege oder auch Kreuzzüge. Zum anderen können die Besucher den "Wegen" der Wissenschaft folgen. Angefangen mit Informationen über die ersten Sammler byzantinischer Altertümer bis hin zu Fragestellungen nach den Methoden und Überlegungen der Erforscher byzantinischen Kultur und dem Bild der byzantinischen Geschichte, das der Öffentlichkeit heute vermittelt werden soll. Dabei erhält der Besucher Einblicke in die verschiedenen wissenschaftlichen Ansätze zur Erforschung und Vermittlung der byzantinischen Kultur, welche über Jahrhunderte hinweg einen starken Einfluss auf West- und Mitteleuropa ausübten.
Interaktive Vorträge, byzantinische Mönchsgesänge und abendliche Führungen sind nur einige Beispiele für das anspruchsvolle Rahmenprogramm, das die Ausstellung in den kommenden Monaten begleiten soll. "Damit richtet es sich nicht nur an ein rein wissenschaftliches Publikum, sondern macht für jedermann den Einfluss und die Faszination von Byzanz begreifbar", freute sich Kulturministerin Doris Ahnen.
Wertvolle Exponate aus dem In- und Ausland wie Papyri, Elfenbeine, Ikonen, wertvolle Seidenstoffe und andere Luxuswaren, aber auch Alltagsgegenstände zeigen innerhalb der Ausstellung die vielen Facetten der byzantinischen Geschichte und Kultur jenseits der geläufigen Klischees. "Ein wichtiges Anliegen ist darüber hinaus, die häufig nicht hinreichend gewürdigte Bedeutung von Byzanz für die kulturelle Identität Europas zu unterstreichen", betonte Prof. Dr. Tsamakda, die mit dem christlichen Archäologen Benjamin Fourlas das inhaltliche Konzept für die Ausstellung entwickelt hat.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Landesmuseums Mainz, des Arbeitsbereichs Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte am Institut für Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz im Rahmen von "Mainz – Stadt der Wissenschaft 2011". "Mit einer solchen Kooperation ist es uns gelungen, auch im Bereich dieser hervorragenden Zusammenarbeit buchstäblich, neue Wege nach Byzanz' einzuschlagen", stellt Museumsdirektorin Dr. Andrea Stockhammer fest.