Zufrieden mit der Resonanz der zweitägigen Tagung, die sich in den vergangenen Jahren zum größten Archäologie-Forum im Rheinland entwickelt hat, zeigte sich Prof. Dr. Jürgen Kunow, Leiter des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege. „Wir haben jedes Jahr mehr Anmeldungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland und den Niederlanden. Nun möchten wir auch ein Kolloquium besonders für junge Kolleginnen und Kollegen schaffen, in dem sie ihre Ergebnisse präsentieren und sich austauschen können.“
Einen Überblick über die archäologische Arbeit in der Stadt Köln gab Dr. Marcus Trier vom Römisch-Germanischen-Museum in Köln. „Es gibt zur Zeit zehn Untersuchungsflächen in Köln“, so Trier. „Wir haben mit den Ausgrabungen 2004 begonnen und sind jetzt auf der Zielgeraden, wir werden noch bis 2009 im Gelände beschäftigt sein.“ Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Xanten, wo bei Ausgrabungen eine Vielzahl von Mauerresten entdeckt wurde. „Das Rätsel, wie sie sich zu Grundrissen ergänzen, kann dieses Jahr wohl noch nicht gelöst werden“, so Dr. Norbert Zieling vom Archäologischen Park Xanten, der sich in Trägerschaft des LVR befindet. Ein neues Exponat kann der Park allerdings schon jetzt vorweisen: ein rekonstruiertes Handwerkerhaus in Stampflehmtechnik. Für die nächste Zeit hat das Museum bereits große Pläne. Im Sommer wird das RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten eröffnet, ein imposanter Bau, der auf den Grundmauern einer römischen Thermenvorhalle liegt. 2009 soll der Archäologische Park erweitert werden. Durch die Sperrung der Bundesstraße können dann beide Teile der Colonia Ulpia Traiana, eine der beiden bedeutendsten Römersiedlungen am Niederrhein, zusammen geführt werden.
Im Rahmen der Tagung wurde auch der Fund des Monats Februar vorgestellt, bei dem es sich um ausgewählte Exponate aus den fränkischen Gräberfeldern von Rommerskirchen-Eckum (Rhein-Kreis Neuss) und Lich-Steinstraß (Kreis Düren) handelt. Pressblechfibeln, Perlenschmuck, Gürtelbeschläge und Funde aus Pferdegräbern geben Einblicke in die Alltagskultur und Grabsitte dieser von schriftlichen Quellen nur wenig beleuchteten Epoche der rheinischen Geschichte. Die Funde sind noch bis zum 14. März im Rheinischen LandesMuseum Bonn zu sehen.