Wie der Vorstand der Stiftung mitteilte, wird mit Parzinger ein Gelehrter gewürdigt, der sein Fachgebiet, die Vor- und Frühgeschichte, und hier insbesondere die eurasische Archäologie, nachdrücklich geprägt hat und sich darüber hinaus als Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts und anschließend als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hohes Ansehen erworben hat.
Bei dem Festakt hielt Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim (Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf) die Laudatio auf den Preisträger, der sich mit seinem Festvortrag "Steppenvölker und Landschaftsräume: Fallstudien früher Reiternomaden zwischen Jenissei und Tien-Shan" bedanken wird.
Hermann Parzinger, geb. 1959, studierte Vor- und Frühgeschichte, Provinzialrömische Archäologie sowie Mittelalterliche Geschichte in München und wurde 1985 promoviert. 2008 wurde er Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Davor wirkte er in verschiedenen Ämtern am Deutschen Archäologischen Institut (DAI): zunächst als stellvertretender Direktor der Römisch-Germanischen Kommission, von 1995–2003 als Gründungsdirektor der Eurasien-Abteilung, und ab 2003 stand er dem DAI als Präsident vor.
Sein Schwerpunkt liegt in der Forschung zur Entstehung reiternomadischer Lebens- und Kulturverhältnisse sowie der Herausbildung von Eliten in vor- und frühgeschichtlichen Gesellschaften. Für seine wissenschaftlichen Tätigkeiten erhielt Hermann Parzinger bereits mehrere Auszeichnungen wie den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1998) und den vom russischen Staatspräsidenten verliehenen "Orden der Freundschaft" (2009). 2012 erhielt er das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.
Gestiftet wird der Preis von der "Walter und Sibylle Kalkhof-Rose-Stiftung", die an der Mainzer Akademie angesiedelt ist. Er soll herausragende Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler aus dem gesamten Spektrum der Geisteswissenschaften für ihr Lebenswerk ehren.