"Es handelt sich um einen sogenannten Kurzstudiengang mit einer Regelstudienzeit von sechs Semestern", erklärt Dr. Klaus Junker, Hochschuldozent am Institut für Klassische Archäologie. "Um das zu schaffen, ist ein erheblicher Arbeitseinsatz notwendig. Denn ein Bachelor-Studiengang ist - entgegen einer verbreiteten Meinung - nicht einfach ein reduzierter Magister."
Der neue Studiengang bündelt die Lehr- und Forschungskompetenz von fünf archäologischen Disziplinen und ist in dieser Form in Deutschland bisher einmalig. Er setzt sich aus einem archäologischen und einem nicht-archäologischen Teil zusammen.
Im archäologischen Teil müssen Veranstaltungen in vier Fächern belegt werden, in Klassischer Archäologie und Vor- und Frühgeschichte sowie in zwei der drei weiteren am Studiengang beteiligten archäologischen Fächer Vorderasiatische Archäologie, Biblische Archäologie, Christliche Archäologie.
Eines der Fächer wird im weiteren Verlauf des Studiums als Schwerpunktfach gewählt. Hinzu kommen als verpflichtender Teil des Programms Praktika und Exkursionen. Im nicht-archäologischen Teil werden Lehrveranstaltungen in nicht-archäologischen Fächern sowie Sprachkurse absolviert.
Beim B.A. Archäologie spielen, so Dr. Klaus Junker, im Vergleich zu den Magister-Studiengängen die Seminararbeiten eine geringere, aber durchaus noch eine gewichtige Rolle: "Auf die Hinführung zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten soll nicht verzichtet werden", erläutert er.
Eine grundlegende Veränderung bestehe darin, dass bei sämtlichen Veranstaltungen, außer den Praktika, eine Leistungskontrolle in Gestalt einer kleinen Klausur oder eines kurzen Prüfungsgesprächs stattfinde. Außerdem zählten die Bewertungen in den einzelnen Veranstaltungen vom ersten Semester an für die Endnote. Den Abschluss des Studiums bilden eine schriftliche Arbeit und eine mündliche Prüfung.
Als weiterführende Studiengänge plant die Johannes Gutenberg-Universität, Master-Studiengänge zum Jahr 2006, das heißt drei Jahre nach Beginn des neuen Bachelor-Studiengangs, einzuführen. Absolventen des B.A. steht auch der Weg zur Promotion als der Voraussetzung für eine berufliche Laufbahn im wissenschaftlichen Bereich offen.
Quelle: Uni Mainz