Die Ausgrabungsarbeiten im Vorfeld des Neubaus eines Fussweges für Touristen zum Tempelberg haben heftige Proteste in der muslimischen Welt ausgelöst, die befürchtet, dass dadurch die Fundamente einer ihrer heiligsten Stätten, der Al-Aksa-Moschee, beschädigt werden.
Nach umfangreichen Konsultationen mit allen betroffenen Seiten hat UNESCO-Generalsekretär Koïchiro Matsuura seine Experten aufgefordert, so schnell wie möglich nach Jerusalem zu reisen. Matsuura will so dazu beitragen, die Spannungen abzubauen und das Vertrauen wieder herzustellen.
Um die Kritik an den Ausgrabungen zu entkräften, überträgt Israel die Arbeiten im Internet. Die Denkmalschutzbehörde hat mehrere Kameras installiert, die die Baustelle unterhalb der muslimischen Stätten auf dem Tempelberg rund um die Uhr live und aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen. Unter der Adresse www.antiquities.org.il kann jeder die Ausgrabungen so aus der Nähe verfolgen. Auf den Internetseiten des israelischen Außenministeriums gibt es Informationen über die Hintergründe des Projekts (inklusive Powerpoint-Slideshow) und ein Video, in dem der Archäologe Dr. Gideon Avni von der Antikenbehörde die Gründe für die Rettungsgrabungen erläutert.