Ziel des UNESCO-Lehrstuhls in Heidelberg ist es, den Einsatz moderner Geoinformationstechnologien in der Nachhaltigkeitsforschung zu fördern und mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu verknüpfen. Am Beispiel von UNESCO-Welterbestätten, Biosphärenreservaten und anderen UNESCO-Stätten werden dazu Methoden und Werkzeuge entwickelt, erprobt und vermittelt, die dem Schutz und Erhalt dieser Orte dienen. Dabei werden Aspekte einer modernen Umweltforschung mittels Geoinformationstechnologien und Labormethoden mit Fragen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung verbunden.
"Der Heidelberger UNESCO-Lehrstuhl wird die nachhaltige Entwicklung und Vermittlung der weltweit über 1.000 UNESCO-Welterbestätten, der rund 670 UNESCO-Biosphärenreservate und weiterer UNESCO-Stätten voranbringen. Durch problemorientierte, transdisziplinäre Forschung gemeinsam mit Managern von UNESCO-Stätten bietet er eine praktische und wichtige Unterstützung beim Monitoring, der Risikoanalyse und der Interventionsplanung", betont Dr. Lutz Möller, Stellvertretender Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission.
"Zum Schutz von UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservaten entwickeln wir neue Konzepte und Methoden der Umweltforschung und -kommunikation und helfen validierten Ansätzen zur weiten Verbreitung", erklärt Professor Dr. Alexander Siegmund. "Wir setzen hierzu vor allem digitale Geomedien – wie Satellitendaten – aber auch geoökologische Labor- und Feldmethoden ein, um die Entwicklung der UNESCO-Stätten gerade in Entwicklungsländern zu analysieren, zu modellieren und zu visualisieren. Auf diese Weise unterstützt der UNESCO-Lehrstuhl den Erhalt, das Management und die nachhaltige Entwicklung dieser Orte und Landschaften und er fördert zugleich die Bewusstseinsbildung für ihren universellen Wert", so Siegmund.
Der neue UNESCO-Lehrstuhl stärkt wie alle bestehenden Lehrstühle die akademische Kooperation auf Augenhöhe mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen in Schwellen- und Entwicklungsländern, aber auch innerhalb Deutschlands und in Europa.
Im Netzwerk der UNESCO-Lehrstühle kooperieren derzeit mehr als 700 UNESCO-Lehrstühle in 128 Ländern, um die Ziele der UNESCO in Wissenschaft und Bildung zu verankern. Zu den Prinzipien ihrer Arbeit gehören internationale Vernetzung, insbesondere im Nord-Süd- und Nord-Süd-Süd-Bereich, sowie ein interkultureller Dialog. UNESCO-Lehrstühle sorgen für eine größere Mobilität von Studenten, Lehrkräften und Forschern und tragen zu einer weltweit ausgewogeneren Schaffung und Nutzung von Wissen und Know-how bei.