Unentdeckt in einsamer Höhe - Karlsruher Wissenschaftler erforschen antike Burganlage

Vier Karlsruher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Universität und Fachhochschule haben mit der Erforschung einer riesigen hellenistischen Burganlage in der Türkei im September 2003 zusammen mit fünf weiteren Forschen aus Deutschland und der Türkei begonnen.

Nachrichten durchblättern

 

In der Nähe von Adana im Südosten der Türkei wurde erst vor wenigen Jahren eine ausgedehnte Burganlage auf einem ungefähr 1.000 Meter hohen Berg entdeckt und hatte viele Fragen aufgeworfen:

Warum waren die heute noch bis zu 15 Meter hohen Mauern nicht schon von den Altertumsforschern im letzten und vorletzten Jahrhundert entdeckt worden? Welchen Zweck hat eine so gewaltige Anlage in dieser abgelegenen Gegend? Warum wurde ganz oben auf dem Berg ein riesiger Speicherbau errichtet? Fragen, die das international besetzte Forscherteam in den nächsten Jahren klären möchte.

Die auf zwei Ebenen angelegte Anlage gliedert sich in eine langgestreckte Unterburg mit gewaltigen Turmruinen und eine rund 150 Meter höher gelegene Oberburg. Sie besteht aus mehreren überwucherten großflächigen Gebäudekomplexen und gewaltigen Zisternen, da es am Berg selbst keine Quelle gibt. Rings um Unter- und Oberburg befindet sich eine ca. drei Kilometer lange Mauer.

Sehr hilfreich war für das Camp die Unterstützung durch die türkische Real-Unternehmensgruppe, die einen Container als Arbeitsraum nicht nur spendiert, sondern auch mit dem Hubschrauber an Ort und Stelle geflogen hatte. Dorothea Roos vom Institut für Baugeschichte, die Vermessungsexperten Thomas Schäfer (beide von der Universität Karlsruhe) sowie Thorsten Schwing und Prof. Günter Hell von der Fachhochschule Karlsruhe konnten sich im Container für Wochen einen geeigneten Arbeitsplatz einrichten.

Die drei letztgenannten widmeten sich der Vermessung des Berggeländes sowie der Gesamtanlage der Gebäude. Dies bildet die Grundlage für die detaillierte Gebäudeaufnahme der Bauforscher. Um die topographische Vermessung der Umgebung zu erleichtern, wurden zur Unterstützung der Vermessungen zusätzlich Luftbilder gemacht,

Neben den Mitgliedern der kleinen Karlsruher Gruppe waren Angehörigen des deutschen archäologischen Instituts (DAI) in Istanbul, türkischen Studenten sowie ein italienisches Team vor Ort.

 

Quelle: FH Karlsruhe