Bisher war der Tumor lediglich bei einem der frühesten Vertreter des Homo sapiens sapiens bekannt. Die Ergebnisse der Untersuchungen des Tübinger Teams aus Dr. Alfred Czarnetzki, Dr. Carsten M. Pusch und Erwin Schwaderer hat die Zeitschrift "The Lancet" nun in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht.
Die Tübinger Forscher untersuchten einen gut erhaltenen fossilen Schädel, der in Steinheim/Murr (Baden-Württemberg) gefunden wurde. Das daran gefundene Meningeom ereicht eine ähnliche Größe wie die meisten heute diagnostizierten Tumoren. Jedoch ist das Großhirn des Steinheimers mit 1100 ccm etwas kleiner als das heutiger Menschen und auch die Lebensumstände waren schwieriger. Deshalb vermuten die Forscher, dass der Steinheimer aufgrund des Tumors unter ständigen Kopfschmerzen und Halbseitenlähmung gelitten haben könnte und schließlich auch an dem Meningeom starb.
Meningeome haben eine jährliche altersbedingte Häufigkeit von zwei bis neun pro 100.000. Die geschätzte Populationsgröße der Jäger und Sammler in der Eiszeit (Pleistozän) liegt dagegen lediglich bei 25 bis 30 pro Gemeinschaft und insgesamt bei 10.000. Diese Zahlen verdeutlichen die große Seltenheit fossiler Meningeome.
Einen Abbildung des Schädels finden Sie hier.
Quelle: Uni Tübingen