"Die Universität Trier hat beste Voraussetzungen, die Forschung zum kulturellen Erbe zu verbinden. Die in den letzten Jahren gewachsenen Kooperationen mit Forschungsinstituten und der rheinland-pfälzischen Generaldirektion Kulturelles Erbe haben die Forschungsaktivitäten der Universität weiter gestärkt. Jetzt macht man in Trier den nächsten Schritt", so Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf. "Gern haben wir durch unsere Förderung über den Forschungsfonds den Grundstein für den Aufbau eines digitalen Forschungs- und Informationsnetzwerkes für Cultural Heritage-Vorhaben gelegt. So leisten wir einen Beitrag, Trier in der Forschung zum kulturellen Erbe ganz vorne aufzustellen."
"Ich habe bereits mehrfach darauf hingewiesen: In Trier trifft kulturelles Erbe auf moderne Wissenschaft. Der jetzige Schritt ist weit mehr als eine Bündelung bisheriger Aktivitäten. Wir wollen damit unterstreichen, dass wir neben der fachlichen Dimension auch das Archivieren, das Editieren und das Erschließen von kulturellen Artefakten aus einer Hand anbieten können. Das wird sich auf der Ebene der Projektförderung zeigen, aber ebenso in der Netzwerkbildung und Kooperation auf nationaler und internationaler Ebene", erläutert Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel die Initiative näher.
Das CHeST-Netzwerk ist offen für Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Bibliotheken, Archive, Museen und andere Organisationen. An der Universität Trier sind insbesondere die Altertumswissenschaften, die Geschichte und die Kunstgeschichte bereits in der Heritage-Forschung aktiv. Aktuelle Projekte beschäftigen sich beispielsweise mit Reiseberichten aus Ägypten, den transatlantischen Briefwechseln deutscher Auswanderer im 19. Jahrhundert, aber auch mit dem wenig bekannten griechischen Kulturerbe Triers. Perspektivisch soll sich die Kulturerbe-Forschung auch in Angeboten für Studium und Lehre niederschlagen.
In der Aufbauphase besteht eine zentrale Aufgabe darin, übergreifende und projektunabhängige Lösungen für das Management von Forschungsdaten sowie für die digitale Erfassung und Langzeitarchivierung bereitzustellen. Dabei kann die Universität Trier auf bereits entwickelten Softwarelösungen aufbauen, die auf den Bedarf der Cultural Heritage Studies angepasst werden. Ein weiterer Auftrag besteht in der Entwicklung von Schnittstellen, um Daten und Software-Lösungen einem breiten Nutzerkreis bis auf internationale Ebene zugänglich zu machen.
Die Weiterentwicklung der Cultural Heritage Studies an der Universität Trier wurde im vergangenen und in diesem Jahr mit jeweils 200.000 Euro aus dem Forschungsfonds Rheinland-Pfalz gefördert. Damit will das Land die Universität Trier darin unterstützen, für künftige Drittmittel-Einwerbungen und wissenschaftliche Wettbewerbe gut aufgestellt zu sein.