Eine "Zeit Reise" steht im Mittelpunkt von Mainz - Treffpunkt der Wissenschaft 2009. Im Jahr der Jubiläen - Deutschland feiert 60 Jahre Gründung der Bundesrepublik und den 20. Jahrestag des Mauerfalls - soll im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2009 - Forschungsexpedition Deutschland aber überhaupt das Bewusstsein über die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in der jüngeren deutschen Geschichte geschärft werden. Die Forschungsfrage - die sich ein jeder der bundesweit zehn Treffpunkte der Wissenschaft passend zu seinem Schwerpunktthema stellt - lautet daher in Mainz: "Wie wird man ein Volk?" Schülerinnen und Schüler können diese Forschungsfrage im Wettbewerb Geschichte unter die Lupe nehmen - und gemeinsam mit Wissenschaftlern bei einer Debatte im Rathaus der Landeshauptstadt Mainz diskutieren. Ein studentisches Expeditionsteam, das die "Treffpunkte der Wissenschaft" und damit auch Mainz bereist, wird seine Forschungsergebnisse zu dieser Frage in einem online-Reisetagebuch auf www.staedte-im-wissenschaftsjahr.de dokumentieren. Doch nicht nur die neueste Geschichte ist Thema des Mainzer Treffpunkts der Wissenschaft. Die Mitglieder der Mainzer Wissenschaftsallianz, die Museen, Verbände und Vereine, das Bistum Mainz und Unternehmen - insgesamt über 30 Einrichtungen - erkunden und interpretieren ein Jahr lang in über 150 Veranstaltungen die Spuren menschlichen Denkens und Handelns, und das quer durch die Kulturen und Jahrtausende. Auf dieser "Zeit Reise" sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene eingeladen zu Sonderveranstaltungen, Vortragsreihen und Podiumsdiskussionen, zu Präsentationen, Führungen und Ausstellungen bis hin zu Konzerten, Film- und Buchpräsentationen.
Die neueste deutsche Geschichte ist eine Facette des Treffpunkts der Wissenschaft. Die "Zeit Reise" in Mainz führt durch alle Epochen rund um den Globus und quer durch die Disziplinen. "Archäologie trifft Technologie" präsentiert beispielsweise, wie 3D-Scans zum Entdecken und zur Interpretation archäologischer Funde wie der Terrakottaarmee des ersten chinesischen Kaisers oder der 2.000 Jahre alten Sutrentexte buddhistischer Mönche beitragen. Unter dem Thema "Römischer Kalkstein im Forschungsreaktor" laden Vorträge und ein Parcours "zum Anfassen" zur archäologisch-naturwissenschaftlichen Spurensuche zum Steinraub im Mittelalter ein; im Focus u.a. auch die Brennstoffzelle, die Geschichte schreibt, sowie die Arktis im Klimawandel.
Im Blickpunkt steht zudem das "Historische Mainz". Beim Tag des offenen Stadtarchivs präsentieren Führungen mit szenischen Darbietungen Mainzer Alltagsgeschichte(n) aus sieben Jahrhunderten. Insbesondere das Bistum Mainz lädt zu einem Jubiläumsprogramm "1000 Jahre Mainzer Dom". Und: Höhepunkt eines vielfältigen Führungsprogramms durch die Landeshauptstadt ist ein Stadtrundgang durch die Mainzer Altstadt mit dem Oberbürgermeister Jens Beutel, der aus der Geschichte des römischen Moguntiacum, des jüdischen Magenza, von Mainz im Mittelalter sowie den Wurzeln der Fastnacht erzählt. Facettenreich ist die "Zeit Reise" nicht nur durch die Vielfalt an Themen, sondern auch durch die Formen der Darbietung: Führungen und Exkursionen, Ausstellungen, Filme, Konzerte und Lesungen, Vortragsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen, Tagungen und Workshops machen die "Zeit Reise" abwechslungsreich. So lesen beispielsweise unter dem Motto "Archäologie und Geschichte im historischen Roman" Autoren aus ihren Büchern und diskutieren mit Archäologen oder Historikern und dem Publikum.
Die Robert Bosch Stiftung ist einer der Träger des Wissenschaftsjahres 2009 und fördert in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag zehn "Treffpunkte der Wissenschaft" auf der Forschungsexpedition Deutschland. Die "Treffpunkte der Wissenschaft" stehen für zentrale Forschungsthemen von überregionaler Bedeutung. Mit vielfältigen Veranstaltungen und Aktivitäten werden die Bürgerinnen und Bürger vor Ort über Problemstellungen, Ergebnisse und Perspektiven der jeweiligen Forschungsdisziplin informiert und wagen entlang einer Forschungsfrage zum Thema eine gemeinsame Forschungsexpedition durch den jeweiligen "Treffpunkt der Wissenschaft": www.forschungsexpedition.de.