Der viersemestrige Master »Palaeolithic Archaeology« entstand im Rahmen der Universitätsallianz CIVIS, in der die Universität Tübingen mit zehn europäischen Universitäten in Lehre und Forschung zusammenarbeitet. Er ist interdisziplinär an der Schnittstelle von Archäologie und Paläoanthropologie angesiedelt und befasst sich mit verschiedenen Themen rund um die menschliche Evolution in der Altsteinzeit.
Studierende erlangen fundierte Kenntnisse unter anderem über Technologien, Gesellschaften und kulturelle Entwicklung der Menschen im Paläolithikum. Mit Laboranalysen, Exkursionen und Grabungen werden sie praxisnah an die Forschung herangeführt; dabei bringen Forschende der beteiligten Universitäten ihre Expertise ein. Auch Lehrende der University of Witwatersrand in Südafrika sind eingebunden, wo es bedeutende Fundstätten zur Kultur altsteinzeitlicher Menschen gibt.
Die Lehre im ersten Semester findet in Tübingen statt, die folgenden beiden Semester werden an der Sapienza und in Aix-Marseille unterrichtet. Im vierten Semester verfassen die Studierenden an einer der drei Hochschulen ihre Masterarbeit. Die Betreuung erfolgt immer durch Lehrende von zwei Universitäten. Für die Auslandsaufenthalte werden die Studierenden durch das ERASMUS-Programm und mit Baden-Württemberg-Stipendien finanziell unterstützt.
Auch für die Universitätsallianz CIVIS ist der Studiengang, der durch eine Vereinbarung mehrerer Partner einen dreifachen Abschluss ermöglicht, ein neues Modell und Pilotprojekt für den Verbund. Die Kooperation mit der University of the Witwatersrand im Master »Palaeolithic Archaelogy« soll künftig ausgebaut werden – auch, um junge Menschen aus Afrika auszubilden, damit sie zur Forschung an Funden aus ihrer Region beitragen können. Dies entspricht auch dem Ziel von CIVIS, die Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern zu verstärken.
»Mit den wechselnden Studienorten und der Unterrichtssprache Englisch steht der Master exemplarisch für die Möglichkeiten des internationalen Studiums«, sagt Professorin Dr. Monique Scheer, Prorektorin für Internationales und Diversität der Universität Tübingen. Der Tübinger Rektorin Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann ist wichtig: »Die Studierenden eignen sich nicht nur fachliche Kompetenzen an, sondern erleben den Alltag in Deutschland, Frankreich und Italien und lernen so verschiedene europäische Kulturen und Sprachräume kennen. Gleichzeitig werden sie auch für Sichtweisen nichteuropäischer Wissenschaft sensibilisiert.«
Der Studiengang ist offen für Interessierte mit einem Bachelor-Abschluss der Archäologie oder einem vergleichbaren Abschluss. Bewerbungen für den zulassungsfreien Studiengang sind ab 1. Juni über das Bewerbungsportal der Universität Tübingen möglich, die Bewerbungsfrist endet am 15. Juli (für Interessierte außerhalb der EU) bzw. am 15. September (für Interessierte aus der EU).