Im Zentrum der Ausstellung wird eine sieben Meter hohe Rekonstruktion des berühmten 4.500 Jahre alten Steinkreises stehen, die auf 3D-Laserscan-Daten basiert. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: "Der Besucher wird Stonehenge in Herne nicht nur sehen, sondern auch anfassen können. Wir werden im Museum die Sonnenwenden simulieren und die Zusammenhänge zwischen der Kultstätte und der Astronomie ihrer Zeit anschaulich machen."
Die Schau entsteht nach neuen Forschungen und mit modernen Darstellungsmethoden in Zusammenarbeit mit zahlreichen Museen und Forschungseinrichtungen wie dem Ludwig-Boltzmann-Institut in Wien und dem British Museum in London. Die Ausstellungsmacherinnen werden Originale, Rekonstruktionen, 3D-Modelle, Grafiken oder Filme zeigen und mit Multimedia-Installationen, Augmented-Reality-Stationen (Erweiterte Realitätswahrnehmung) und Computerspielen arbeiten.
"Stonehenge offenbart heute noch den beeindruckenden Höhepunkt vorgeschichtlicher Bau- und Ingenieurskunst", erklärte Rüschoff-Parzinger die Faszination des Unesco-Weltkulturerbes. "Aber Stonehenge liegt nicht isoliert: Es ist Teil einer rituellen Landschaft mit jahrtausendealter Geschichte."
Die Ausstellung werde die Geschichte von Stonehenge und seine Rolle in einer einzigartig erhaltenen prähistorischen Landschaft erzählen, aber auch den Bezug zu heutigen menschengemachten Landschaften und zu prähistorischen Funden in Westfalen herstellen. Bereits an die 1.000 Jahre vor Stonehenge tauchen in Westfalen Großsteingräber auf, zum Beispiel die ältesten erhaltenen Bauzeugnisse, die Megalithgräber bei Erwitte-Schmerlecke (Kreis Soest) und bei Lotte (Kreis Steinfurt) nahe Osnabrück, die auch in Herne gewürdigt werden.
Die Ausstellung basiert auf einer Schau, die 2016 und 2017 in Österreich ein Publikumserfolg war. In Herne rechnet man mit insgesamt 80.000 Besuchern.