Mit der Übernahme der sogenannten Luschan-Sammlung der Charité, die rund 8.000 Skelette, Schädel und andere menschliche Überreste umfasst, haben sich die Bestände der Staatlichen Museen an menschlichen Überresten erheblich vergrößert und es befindet sich erstmals eine anthropologische Sammlung in der Obhut der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Seit Ende 2011 hat das zur SPK gehörende Museum für Vor- und Frühgeschichte diese Sammlung, die die Charité zuvor unter unzulänglichen Bedingungen in einem Bunker lagerte, umfassend konservatorisch gesichert. Dabei zeigte sich, dass sie zu einem großen Teil aus ethnologischen Sammlungszusammenhängen stammt. Die genaue Herkunft der Bestände soll in den kommenden Jahren sukzessive geklärt werden. Die Kenntnis der Provenienzen ist eine Grundvoraussetzung, um über den weiteren Umgang mit solchen menschlichen Überresten entscheiden zu können, die aus problematischem Kontext stammen könnten. Gemeinsam mit der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (BGAEU) erforscht das Museum nun im Rahmen eines Projektes einen ersten Teilbestand der Sammlung hinsichtlich seiner Herkunft.
Aus diesem Anlass hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren Staatlichen Museen zu Berlin für den Umgang mit menschlichen Überresten in den Sammlungen die folgenden Grundpositionen formuliert, die Leitlinie des Handelns sowohl für den Umgang mit der Luschan-Sammlung als auch allen anderen menschlichen Überresten in den Beständen der Museen sind. Sie stützen sich auf die Empfehlungen zum Umgang mit menschlichen Überresten in Museen und Sammlungen des Deutschen Museumsbundes.
Interessierte können sich die Grundpositionen auf den Seiten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als PDF herunterladen.