Für Hermann Parzinger, den Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, ist diese Entscheidung ein großer Erfolg und eine Bestätigung für den in den letzten Jahren eingeschlagenen Weg: „Die DFG-Mitgliedschaft der SPK ist die Anerkennung ihrer Bedeutung für die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung. Die Position der SPK in der deutschen Wissenschaftslandschaft wird dadurch nachhaltig gestärkt, auch wird sich eine wichtige Binnenwirkung in die Einrichtungen hinein entwickeln."
Nach einem mehrstufigen Begutachtungsverfahren hatte ein Ad-hoc-Ausschuss der DFG am 28. Januar 2011 die Stiftung Preußischer Kulturbesitz begangen und anschließend einstimmig ihre Aufnahme in die DFG empfohlen. Die heute erfolgte Entscheidung begründete die DFG damit, dass in jeder Einrichtung der SPK eigenständige Forschungsleistungen erkennbar seien, die eine Klassifizierung der SPK als eine „Einrichtung der Forschung von allgemeiner Bedeutung" im Sinne der Satzung der DFG rechtfertige. Überdies würden die Einrichtungen der SPK eine herausragende Infrastruktur für die Forschung bereitstellen. Bislang waren nur die Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) Mitglied der DFG; dies konnte nun auf die SPK in ihrer Gesamtheit ausgeweitet werden.
Innerhalb der SPK werden die Forschungsthemen aus den Sammlungen und Beständen der Einrichtungen heraus entwickelt. Diese sammlungsbezogene Grundlagenforschung folgt der Logik des Gesetzes zur Errichtung der SPK und ist in ihrem Leitbild festgeschrieben. Daneben werden immer wieder neue Forschungsfelder identifiziert, nicht zuletzt durch die vielfältigen nationalen und internationalen Kooperationen. Die SPK habe, so die DFG, als ein bedeutender Ort der Vernetzung eine positive Wirkung für Universitäten und andere Forschungseinrichtungen. So ist die SPK an zwei Exzellenzclustern und diversen anderen Forschungsallianzen und großen Verbundprojekten beteiligt. Ein besonderes Potenzial besitze die SPK zudem bei der Rückgewinnung von Kompetenzen in den so genannten „kleinen Fächern", die an den Universitäten verloren zu gehen drohen.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz zählt mit ihren international herausragenden Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten zu den größten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen weltweit. Die Sammlungen und Bestände der fünf SPK-Einrichtungen bilden dabei ein einzigartiges Wissensarchiv. Die Einwerbung von Forschungsdrittmitteln wurde in den letzten drei Jahren verdoppelt. Ferner nahm die Zahl der Gastwissenschaftler und Stipendiaten aus aller Welt deutlich zu. Mit Hilfe eines eigenen Stipendienprogramms konnte die Stiftung ihr globales Netzwerk von Forschern und Experten in unterschiedlichsten Wissensgebieten weiter ausbauen.
Die bisher erfolgte Intensivierung ihrer Forschungsaktivitäten und ihrer globalen Vernetzung wird die SPK in den kommenden Jahren weiter verstärken. Die Mitgliedschaft in der DFG ist dabei von zentraler Bedeutung für die Stiftung, um bei der Gestaltung der Wissenschaftslandschaft in Deutschland aktiv mitwirken zu können.