Eines der bislang rund 110 gefundenen Skelette war so gut erhalten, dass sich die Experten des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland und des LVR-LandesMuseums Bonn entschlossen, es zu bergen und auszustellen. Es ist das Skelett einer Frau - die sterblichen Überreste einer der ersten Bäuerinnen des Rheinlandes. Der Knochenfund trägt die schnöde Nummer „4953" – die Archäologen tauften das Skelett ‚Lillith'. Die Tote liegt in zeittypischer Form auf der Seite, mit leicht angewinkelten Beinen und vor das Gesicht gelegten Händen. Am Mittwoch wurde ‚Lillith" geborgen und in einer eigens angefertigten Verschalung per LKW ins LVR-LandesMuseum Bonn gefahren, zur Konservierung.
Vorausgegangen waren mehrtägige und kleinteilige Arbeiten an der Freilegung des Grabes und der Dokumentation. Ein Restauratorenteam des LVR-LandesMuseum Bonn fixierte die Knochen fachgerecht. Dann konnte das Grabungsteam der Firma Wurzel Archäologie den zu bergenden Sedimentblock mit dem darauf befindlichen Skelett freilegen und mit Holzplatten einschalen. Am Mittwoch wurde dann der knapp zwei Tonnen schwere Block mit einer Stahlplatte unterschoben, auf einen LKW gehoben, und ab ging es ins LVR-LandesMuseum nach Bonn zur Konservierung. Geplant ist, Lilliths Bestattung als Zeugnis der ersten Siedler im Rheinland dauerhaft in der dortigen Abteilung zur Vorgeschichte zu präsentieren - als eines der ältesten menschlichen Knochen-Exponate des Hauses.
Die in Düren-Arnoldsweiler gefundenen menschlichen Überreste der ersten Bauernkultur im Rheinland werden nach ihrer Auswertung die Kenntnisse über diese Epoche der Steinzeit deutlich erweitern können. Wissenschaftler erhoffen sich daraus wichtige Erkenntnisse über Alter, Geschlecht und Krankheiten, aber auch über die Herkunft dieser ersten Siedler.