Prof. Katerina Harvati erhält die finanzielle Förderung für das Projekt "Paleoanthropology at the Gates of Europe: Human Evolution in the Southern Balkans". Die EU fördert in diesem Jahr europaweit insgesamt nur 14 Projekte in den Fächern Geschichte und Archäologie. Davon ist das Projekt von Prof. Harvati das einzige aus Deutschland. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Erforschung der Evolution von Frühmenschen im südlichen Balkan. Aufgrund der geographischen Lage sind aus dieser Region wichtige Funde von Frühmenschen zu erwarten. Dennoch wurde die Altsteinzeit (Paläolithikum) dieses Gebiets bisher kaum erforscht. Um diese letzte Lücke zur Entwicklung der Frühmenschen in Europa zu schließen, werden intensive und langfristige Feldforschungen durchgeführt. Prof. Harvati wird zusammen mit einem multidisziplinären Team und mit modernsten Untersuchungsmethoden neue paläolithische Fundstellen erkunden, untersuchen und auswerten, um die noch ungelösten Fragen zur Evolution des Menschen im Europa des Pleistozän zu klären. Prof. Harvati gehört zu den weltweit führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Evolution des Menschen unter Verwendung neuester Analysemethoden, z.B. der virtuellen Anthropologie. Ihre Forschung konzentriert sich auf die späten Phasen der menschlichen Evolution, die Paläobiologie der Neanderthaler und die Ursprünge des modernen Menschen. Bevor sie 2009 an die Universität Tübingen berufen wurde, forschte sie am Max-Planck Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Sie leitet die Arbeitsgruppe Paläoanthropologie am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters und des Senckenberg Centers for Human Evolution and Palaeoecology.
Der "Starting Grant" ist eine Förderlinie des Europäischen Forschungsrats für exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler und wird seit 2008 vergeben. Das hoch kompetitive Programm ist themenoffen und hat seinen Schwerpunkt in der Grundlagen- und Pionierforschung. Einmal jährlich werden nach einer Ausschreibung die besten Projektideen zur Förderung ausgewählt. Hier erfolgreich zu sein, bedeutet eine Auszeichnung für Wissenschaftler und ihre Forschung.