Bei der ehemals aus Holz gebauten Anlage handelt es sich um eine militärische Befestigung, die Bestandteil der spätrömischen Grenzverteidigung im 4. Jahrhundert n. Chr. war. Die im Innenbereich gut 760 m2 grosse Anlage ist von einem 28 m x 36 m langen Wehrgraben umgeben. Entlang dem inneren Rand des Wehrgrabens konnten in regelmässigen Abständen die Standorte von massiven Holzpfosten nachgewiesen werden. Diese belegen, dass die Anlage zusätzlich durch eine Palisade geschützt war.
Die Bauten im Innern der Anlage bestanden aus Holz. Bisher konnten um die 100 Pfostenlöcher nachgewiesen werden, die in parallelen Reihen mit geringen Abständen angeordnet sind. Möglicherweise haben die Pfosten den abgehobenen Boden eines Holzgebäudes getragen. Solche Hauskonstruktionen sind aus anderen Fundstellen in Deutschland und England bekannt und werden als Getreidespeicher interpretiert. Der abgehobene Boden hat eine allseitige Kühlung und Entfeuchtung des Gebäudes durch Wind und damit eine kühle und trockene Lagerung des Speichergutes (Getreide/Hülsenfrüchte etc.) ermöglicht.
Ein Teil der Pfostenlöcher dieses Speichers lag unter einer schwarzen Brandschicht. Dies ist ein Hinweis darauf, dass das Gebäude zumindest teilweise niedergebrannt ist. Ob der Brand auf kriegerische Ereignisse zurückzuführen ist, liess sich bisher nicht feststellen.
Im Verlaufe der Ausgrabungen konnten gegen 40 spätrömische Münzen und eine grössere Anzahl an Scherben von römischer Geschirrkeramik geborgen werden. Von den Münzen konnten bislang 16 genauer bestimmt werden. Mit wenigen Ausnahmen stammen sie alle aus der Regierungszeit Constantins des Grossen (306 - 337 n. Chr.) und seiner Söhne.