Auf den ersten rund 20 Metern der Baustelle haben der LWL-Archäologe Andreas Wunschel und seine Kollegin Birgit Grundmann bereits alte Oberflächen des alten Marktplatzes freigelegt. "Eine dieser Pflasterungen aus Kalkstein-Bruchstück datiert in das Spätmittelalter oder die frühe Neuzeit", so Andreas Wunschel. "Der alte Untergrund lässt sich erfreulicherweise über große Strecken hinweg im Bauprofil nachvollziehen." Zu sehen sind verschiedene Trag- und Deckschichten aus mehreren Jahrhunderten. Die Forscher fanden zahlreiche Tierknochen und Keramikscherben, aber auch einige Eisenobjekte.
Auf dem Marktplatz haben sich die Bagger einige Dutzend Meter durch den Untergrund gearbeitet, um die Kanäle in den sechs Bauabschnitten nach und nach zu sanieren. Die Diagonale von der Weststraße bis zur Oststraße im ersten Bauabschnitt ist fast vollständig freigelegt. Damit begann auch die Arbeit der LWL-Archäologen, die von Anfang an in die Planungen einbezogen wurden und mit der Stadt zusammenarbeiteten.
Die LWL-Archäologen begleiten die Baustelle Stück für Stück und sind am Zug, wenn die Bagger in der Trasse weiterziehen. Grabungstechnikerin Grundmann: "Nachdem wir den Befund freigelegt haben, machen wir detaillierte Fotos. Wir vermessen die Funde per Hand, aber auch digital, beschreiben die Fundsituation und bergen die Funde schließlich."